Nikolausfahrt der Mannheimer Kanuten

Die Einladungen für die diesjährige Nikolausfahrt waren schon frühzeitig verschickt worden und viele Anfragen per Telefon und email zeigten mir, dass wohl wieder viele PaddlerInnen kommen wollten. Je näher der Termin rückte, um so ungünstiger wurden
die Wettervorhersagen. Am Sonntag fuhren wir dann tatsächlich im Regen nach Speyer, wo wir schon von unserem MKG – Lagerfeuer- und Glühweinteam erwartet wurden. Langsam kamen auch noch andere Kanuten, luden ihre Boote ab und gesellten sich zu den schon Anwesenden am wärmenden Feuer, nicht ohne zuvor einen Becher Glühwein zum zusätzlichen Aufwärmen unter dem schützenden Zeltdach abzuholen. Es dauerte nicht lange, dann hörte der Regen auf, und immer mehr ”Nikoläuse“ trafen ein. Zum Schluss konnte ich über 100 PaddlerInnen aus 20 Vereinen begrüßen, die meistens per Auto, teilweise aber auch per Boot bei uns ankamen.

Wie üblich gab es Nikolaustüten für die Kleinen und Sekt für die Ältesten und die am weitesten angereisten. Für Kirsten vom KCM, die es sich nicht nehmen ließ an ihrem Geburtstag mit ihrer neugeborenen Tochter zu erscheinen gab es ein 100-stimmiges 3-faches AHOI als Geburtstagsglückwunsch.

Dann war es endlich so weit. Der Strand leerte sich und auf dem Rhein fuhr eine Flotte bunter Boote rheinabwärts Richtung Mittagspause. Die Berufsschiffer werden sich gewundert haben, dass sie noch nicht einmal im Dezember ”ihren“ Rhein für sich alleine haben dürfen. Ohne dass es noch einmal regnete kamen wir alle gut beim WSV-Brühl an, wo die vielen Boote auf dem diesmal besonders großen Sandstrand ihre Liegeplätze fanden. Das Küchenteam des WSV hatte wieder einmal keine Mühe gescheut und eine hervorragende Suppe mit und ohne Wurst gezaubert.

Die Mittagspause im warmen Clubraum tat allen gut und nur die Aussicht auf noch mehr Kaffee und Kuchen beim KCM trieb die meisten PaddlerInnen wieder hinaus in die Boote. Das Wetter blieb auch Nachmittags stabil, mit Ausnahme von ein bisschen Sprühregen blieben wir von Niederschlägen verschont. Sogar ein Ausflugsschiff, die ”Kurpfalz“, begegnete uns unterwegs und wie man sah, waren die Passagiere recht guter Stimmung, so wie wir. Wir fuhren bei dem niedrigen Wasserstand nach Möglichkeit in der noch vorhandenen leichten Strömung, kamen bei den Ludwigshafener Bootshäusern (wo auch schon gemütlich beisammen gesessen wurde) und dem leeren Strandbad vorbei und wussten, bald ist die diesjährige Nikolausfahrt zu Ende. Beim Anleger des KCM stauten sich kurzzeitig die Boote, aber bald waren alle auf dem Vereinsgelände und fanden den Weg in die Bootshalle, auf die Autodächer oder die bereitstehenden Bootsanhänger.
Im Bootshaus ging es inzwischen hoch her. Ein reichhaltiges Kuchenbüffet, leckere Wurstbrote, Kaffee und andere Getränke lockten die ”NikolauspaddlerInnen“ an und hielten viele davon recht lange fest. Nach und nach lichteten sich dann aber doch die Reihen da einige noch einen weiten Heimweg vor sich hatten.
Die Nikolausfahrt 2005 war trotz des etwas widrigen Wetters eine schöne Fahrt, die Verpflegung durch die MKG am Start, den WSV-Brühl zu Mittag und den KCM am Ziel war vorbildlich, so dass viele begeistert sagten: es wäre schade gewesen, wenn wir uns vom Wetterbericht hätten abhalten lassen.
Vielen Dank nochmals bei den Helfern der genannten Vereine und bei allen Teilnehmern für ihr diszipliniertes Verhalten auf dem Rhein. Ich wünsche allen schöne Feiertage, eine schöne Paddelsaison 2006 und natürlich ein Wiedersehen bei der Nikolausfahrt 2006.

mai

Herbstfahrt

Der Wetterbericht verhieß nichts Gutes. Seit Tagen hörten wir in allen Wetterberichten dass sich die Wetterlage rapid verschlechtern würde und mit viel Regen zu rechnen sei.
Was also tun?
Wir hatten uns mit den Kameraden vom KCM abgestimmt und wollten das natürlich nicht wieder rückgängig machen. So trafen wir (mit 4 Wohnmobilen) uns mit dem Rest der Truppe (ein WoMo, ein Wohnwagen und ein Zelt) am Bootshaus in Radolfzell. Natürlich war es kalt und nass, aber im Bootshaus konnten wir es uns gemütlich machen.

Am Samstag fuhren wir zu 14. bei trüber Sicht los, Ziel war die Umrundung der Reichenau.

Am Seeufer fuhren wir an Itznang vorbei und querten bei Horn zur Insel Reichenau hinüber. Da es für die Mittagspause noch zu früh war fuhren wir weiter. Bei der Durchfahrt unter dem Zufahrtsdamm stellten wir fest, dass der Wasserspiegel nicht mehr weiter fallen darf, sonst muss man dort umtragen. Nun war es eigentlich höchste Zeit für eine Mittagspause, aber kein Landeplatz war für uns geeignet. Überall gab es nur schlammige Buchten oder kleine Privatplätze. Bei einem Segelhafen konnten wir dann endlich vernünftig aussteigen und auf den Bänken der Uferpromenade unsere Mittagspause abhalten.

Leider hatte der Wettergott etwas gegen uns; er beendete die Pause abrupt mit einem ordentlichen Regenschauer, der uns dann auch noch die ganze Strecke bis Radolfzell begleitete. Unterwegs überholten wir dann noch jede Menge Segelboote, die bei Windstille ihre Deutsche Meisterschaft austrugen.
Auch der nächste Tag war wettertechnisch nicht besser. Die Tour führte uns von Radolfzell in den benachbarten Gnadensee wo wir im Naturfreundehaus Markelfingen unsere Mittagspause einlegten. Hier stießen auch Claudia, die Walters und Straubs zu uns, die es an diesem Tag vorzogen, eine Fußwanderung bzw. Autotour zu machen. Der Rückweg wurde wieder nass aber abwechslungsreich, da wir nach Itznang zum KC-Singen fuhren und von dort zum "Büllefest" gingen. Das ganze Dorf und viele Besucher waren trotz schlechten Wetters auf den Beinen und viele der Gäste bewunderten uns und unsere etwas ausgefallene Bekleidung an diesem Tag. Nach dem Genuss von Neuem Süßen und "Bülledürre" stiegen wir wieder in unsere Boote, fuhren zurück nach Radolfzell und jeder freute sich auf sein trockenes Heim.

Am Montag wurde die Truppe noch etwas kleiner und so setzten dann nur noch 7 Paddler in Wangen am Strand des Seerheins ein. Anfangs war von Strömung noch nichts zu spüren aber kurz vor Stein am Rhein begann der Rhein zu ziehen. So schön dieses Städtchen auch ist, bei trübem Wetter lockt es keinen aus dem warmen Boot. Beim Kloster Katharinenthal legten wir dann am Strand an und konnten in der Umkleidehütte des Strandbads unsere Mittagspause "genießen". Das Wetter spielte einigermaßen mit, wir bekamen Übung im Auf- und Absetzen der Südwester. An der Fähre im "Paradies", einige km vor Schaffhausen auf der linken Seite hatten wir die Autos abgestellt. Der Platz ist nicht besonders zu empfehlen, da man hier eigentlich nicht mehr parken darf. Es hatte uns allerhand Überredungskunst gekostet, dort bis zum Nachmittag bleiben zu dürfen.
Hier war nun die 3-Tagestour zu Ende. Wir verluden die Boote, holten das in Wangen stehende Auto und trafen uns wieder mit dem Rest der Gruppe auf dem Parkplatz am Rheinfall in Neuhausen. Dort starteten wir erst einmal eine längere Besichtigungstour bei der wir unter anderem die beste Fahrroute über den Fall erkundeten (natürlich nur theoretisch).

Beim abendlichen Zusammensitzen wurden wir uns dann einig, dass wir die geplante Fahrt auf der Thur zu Gunsten eines ausgiebigen Thermalbadbesuchs ausfallen lassen. Der Ausklang im warmen Wasser tat uns dann auch wirklich gut. Die Herbstfahrt war zu Ende und wir alle waren gut erholt.

mai

Abpaddeln der Mannheimer Vereine

Trotz der zeitgleichen BKV-Fahrt in Rhinau kamen noch über 50 gutgelaunte PaddlerInnen nach Huttenheim und begannen das Abpaddeln mit einem Frühschoppen "beim Heinz".
Das Wetter meinte es gut mit uns und so konnten wir bei strahlender Sonne den Rhein abwärts fahren und am vorgesehenen Mittagsplatz beim WSV-Brühl in der Sonne sitzen.

Den meisten fiel es schwer, wieder in die Boote zu steigen, aber wir von der MKG haben nun mal den weitesten Weg in unser Bootshaus und im Strandbad wartete schließlich noch ein Eis auf uns. So konnten wir die Saison gemütlich ausklingen lassen, nur kurz unterbrochen durch eine etwas bewegte "Rheinschachtel"

1. Kanadier Workshop

Am Sonntag um 10:00 Uhr war es dann so weit. 20 Teilnehmer, darunter 3 Kinder waren gespannt auf das was auf sie zukommen sollte. Stefan erklärte erst einmal Grundsätzliches zu diesem Bootstyp, erklärte Unterschiede zwischen den einzelnen Booten und natürlich auch zu den verschiedenen Paddeln. Dann wurde das vorhandene Material gesichtet und und, wenn nötig, kritisch betrachtet. So mussten wir z.B. feststellen, dass eigentlich alle unsere Paddel zu lang sind.
Danach ging es über zum praktischen Teil. Die Boote, dabei auch der alte Mannschaftskanadier, wurden zum Neckar gebracht.
Stefan führte einige Grundschläge vor, die zum Repertoire von Vorder- und Hinterleuten gehören sollten. Danach ging es auf´s Wasser und damit zur Praxis.

7 Kanadier und der C7 begannen auf dem Neckar zu trainieren. Kommandos schallten über das
Wasser wie: vorne beiziehen, Rundschlag, stützen, linke Seite vorwärts, rechte zurück, bleibt in der Schulter lockerer, sitzt nicht so verkrampft im Boot, und immer lächeln, denn Paddeln macht Spaß. Der C7 wurde von Gabi gesteuert und jagte den Neckar
hinauf und hinunter und alle waren erstaunt, wie leicht und flott das Boot läuft, wenn es richtig gefahren wird.
Die Mittagspause hatten wir dann alle verdient und so ging es hoch ins Bootshaus um ein wenig zu verschnaufen und neue Kräfte zu tanken. Die Pause ging nahtlos über in den 2. theoretischen Teil, dem nach kurzer Zeit der praktische folgte.

Alle Boote fuhren wieder los, Übungsziel war die Befahrung des Dreiecks bestehend aus Neckar, Rhein, Altrhein und Hafen. Dafür hatten wir natürlich die Genehmigung der Hafenmeisterei eingeholt. Geübt wurde das richtige einfahren in einen schnelleren Fluss (an der Neckarspitze) und in ein stehendes Wasser (Einfahrt in den Altrhein), fahren auf den unterschiedlichen Wellen der vorbeifahrenden Schiffe und natürlich manövrieren der Boote in allen Lagen. Beim WSV Sandhofen gab es dann an der Pritsche einen Steuermannwechsel im C7, hier hatte nun Jürgen die Verantwortung zu tragen.

Am Steg konnten wir auch der WSV-Olympiasiegering, Welt-, Europa- und Deutschen Meisterin Carolin Leonhard beim Bootstest zuschauen, hier konnte man mal aus der Nähe sehen wie so ein Rennkajak beschleunigt, wenn die richtige Person drin sitzt.
Wir fuhren weiter durch den Altrhein, versuchten teilweise am hinteren Ende der Lagune einen Durchgang zu finden, was dann aber doch in einer Umtrageaktion endete, und fuhren weiter durch das Hafengebiet bis an den Schlusspunkt der Tour, die Kammerschleuse. Das Aussteigen war an dem steilen Ufer zwar etwas mühsam, aber mit vereinten Kräften waren bald alle Boote oben an der Straße. Mit den Bootswagen wurden sie zum Bootshaus gerollt, was speziell für unsere Kleinsten recht angenehm war.

Wer nun meint, das war alles, sah sich aber getäuscht. Nachdem Kaffee getrunken und Kuchen gegessen war ging es wieder hinab zum Neckar, wo Stefan mit seinem Squirtboot einige Kunststücke vorführte und zeigte, was mit einem halben Paddel alles machbar ist. Die Höhepunkt war dann die Eskimorolle, wobei sich Lisa-Marie auf das Boot legen und festhalten durfte.

Danach war aber endgültig Schluss. Die Boote wurden gereinigt und verstaut, langsam löste sich die Spannung des Tages und alle waren sich einig, dass dieser Workshop für alle etwas gebracht hat und Stefan der ideale Trainer war. So dauerte es auch nicht all zu lang bis der nächste Termin feststand:
am 18. 09. um 10:00, nachdem jeder bei der Bundestagswahl seine Stimme abgegeben hat, ist wieder Treffpunkt im Bootshaus. Hier beginnt der 2. Teil unseres Kanadierworkshops, bei dem dann eine längere Fahrt auf dem Rhein durchgeführt wird.
Wir freuen uns schon alle darauf und sagen nochmals herzlichen Dank an Stefan.

Der zweite Teil begann mit dem Beladen des Bootsanhängers in unserem Bootshaus. Die Anfahrt war dann allerdings nicht sehr weit, unser Einsatzpunkt war am Neckarauer Altrhein, an der Silberpappel. Dort wollte Stefan zuerst einmal sehen, was beim ersten Übungstag alles gelernt wurde. Natürlich gab es bei jedem etwas zu verbessern und so fuhren alle schön im Kreis herum und übten die richtigen Paddelschläge. Nach einer kleinen Vesperpause ging es dann aber richtig los. Wir fuhren das Altwasser aufwärts bis zu der Stelle, wo der Rhein einen kleinen Schwall in das Altwasser fließen lässt. Hier wurde dann das Einfahren in die Strömungszunge geübt und anschließend die Seilfähre erlernt. Nachdem jeder diese Techniken mehrmals geübt hatte kam noch eine Steigerung dazu. Aus dem Kehrwasser über die Strömung hinaus auf den Rhein fahren, dort drehen und ins nächste Kehrwasser am Ufer fahren. Auch diese Übung wurde von allen gemeistert und so konnten wir uns auf die Rheinabfahrt freuen. Dieses Mal wurde am Strandbad vorbei gefahren und auf der gegenüber liegenden Seite in der Rehbachmündung Kehrwasser fahren geübt.  Danach ging es weiter abwärts, immer auf der Suche nach einer Übungsmöglichkeit. In der Rheinschachtel gab es dann endlich mal wieder richtige Wellen, die Boote schaukelten schön ungleichmäßig den Rhein hinunter. Als wir dann an unserer Treppe ankamen waren wir erst einmal alle froh, denn die vielen Übungen waren doch etwas Kraft raubend.
Alle waren aber einer Meinung wie schon am ersten Trainingstag: Der Kanadier-Workshop war klasse, jeder konnte etwas dazu lernen und allen machte es richtig Spaß. Vielleicht können wir das Ganze im kommenden Jahr noch einmal wiederholen.

mai

Rheinfahrt

Unser Wandersportwart Gerhard Maier (Paddelmaier) hatte, speziell für die aktive 50 + Generation im Verein, eine Urlaubsfahrt ausgearbeitet, bei der der Rhein von Mannheim bis Emmerich an der holländischen Grenze befahren werden sollte. Es meldeten sich auch 10 Vereinsmitglieder im Alter von 48 bis 70 Jahren an, die diese 428 km-Fahrt in 10 Tagesetappen durchführen wollten.
Am 11.08. wurden die schwer mit Campingausrüstung, Ersatzkleidung und Proviant beladenen Kajaks vom MKG-Bootshaus zum Neckar gebracht und genau um 10:00 Uhr starteten Helga 1, Gisela, Armin, Richard, Gerhard, Kurt, Roland und Dieter zu ihrer großen Tour.

Auf dem Rhein stießen verabredungsgemäß noch 4 Kanuten vom KC-Mannheim dazu, wobei hier unser aktiver Präsident des BKV, HaJo mit Elke, Hartmut und Andreas, der Jüngste im Bunde mit gerade mal 30 Jahren zu nennen wären. Es war geplant, unterwegs bei befreundeten Kanuvereinen zu übernachten, was sich natürlich auch finanziell bemerkbar machte.
Schon nach der Wormser Straßenbrücke erlebten wir die erste Überraschung: auf dem Wasser befand sich ein Ölfilm, der die Paddel glitschig machte. Bei der ersten Pause rief ich die Wasserschutzpolizei an, die danach mit dem Hubschrauber nach dem Verursacher suchte. Nach unserer Pause war das Wasser wieder relativ sauber und wir konnten unser erstes Ziel, das Guntersblumer Bootshaus ohne weitere Zwischenfälle erreichen. Hier konnten wir beide Ehepaare in den vorhandenen Zimmern schlafen, alle anderen bauten ihre Zelte auf.
Am nächsten Tag war die Etappe kleiner, wir konnten daher schön am Hofgut Langenau rasten und vespern. Ein aufziehendes Gewitter verzögerte dann aber die Abfahrt und später paddelten wir bei strömendem Regen und Gegenwind nach Mainz zu unserem Treffpunkt mit dem Rest des Vereins, wo weitere 7 MKG-Mitglieder bereits warteten um die besonders schöne Mittelrheinstrecke von Mainz bis Koblenz im Mannschaftskanadier mit zu fahren.

Hier folgt ein Bericht von Christa über diesen Teil der Tour:

Die Rheinfahrt

Regen, nichts als Regen auf der Autobahn nach Mainz. Und dies sollte der Beginn unserer ersten Wanderfahrt mit der MKG sein?
Unsere Begeisterung war nicht sehr groß, aber wir hatten uns zu der Fahrt mit dem Kanadier angemeldet und es sollte uns das schlechte Wetter auch nicht aufhalten. Wie heißt es: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung und für gute Kleidung hatten wir gesorgt.
In Mainz wurden wir von dem Rest der Gruppe erwartet. Auch deren Stimmung hatte unter dem Regen gelitten, mussten sie doch z.T. im Regen ihre Zelte aufbauen. Wir hatten es da besser, denn zur rechten Zeit hörte der Regen auf und so konnten wir einigermaßen trocken unsere Siebensachen verstauen. Im Bootshaus der KF- Mainz konnten wir bei guter Stimmung den Abend ausklingen lassen. Auch Walter H. und Richard waren wieder eingetrudelt, nachdem sie den Bootsanhänger nach Koblenz überführt hatten. In dieser Nacht war der Sternenhimmel einmalig, man konnte Sternschnuppen sehen und das Wetter versprach einen schönen Samstag. Das war auch so. Am nächsten Morgen krochen alle (fast) in aller Herrgottsfrühe aus ihrem Lager. Strahlender Sonnenschein! Gerhard , unser "Chef" traute seinen Augen kaum, denn die Gruppe saß fast vollzählig um 7.30 Uhr beim Frühstück. Ich glaube, das ist bei der MKG einmalig.
Bis um 10.00 Uhr sollten die Zelte abgebaut, die Utensilien verstaut und die Boote auf dem Wasser sein. Das war bei den Einer- und Zweier-Kajaks nicht so schwierig – aber beim Kanadier? Das ganze Gepäck von 7 Leuten sollte in den Kanadier passen? Es passte! Walter, unser Steuermann, verstaute das Gepäck gekonnt und zum Schluss hatten wir (Dieter, Gabi, Helga III, Walter S. Christa, Moni und Walter H.) auch noch Platz, und zwar ganz bequem.

Pünktlich gingen wir auf das Wasser und selbst Jürgen, der erst am Morgen zu der Gruppe stieß, schaffte es dank Dieters Hilfe.
Der Rhein war an diesem Morgen friedlich, wenig Schiffverkehr und unser Steuer-bzw. Schlagmann sorgten ganz ordentlich für Tempo. Mit der Zeit machte sich die ungewohnte Bewegung in den Armen bemerkbar und dabei hatten wir doch erst ein paar Kilometer von den zu fahrenden 55 km hinter uns. Eine Strecke, die ziemlich eintönig war. Aber dann kam Eltville mit seinen schönen Häusern, Prachtbauten reicher Weingutbesitzer und kleinen Fachwerkhäusern, einer Eisenbahnlandschaft gleich. Rechts grüßte das Rheingaugebirge mit seinen Rebhängen und das alles eingetaucht in Sonne. Weiter ging die Fahrt und der einsetzende rege Schiffsverkehr bereitete uns Abwechslung, denn die Wellen waren super und Walter lenkte das Boot gekonnt immer an die richtigen Stellen. Dabei vergaß er aber auch nicht, uns anzutreiben – paddelt mehr rechts, schlaft nicht ein- es gibt noch keine Mittagpause usw. Dabei wurden unsere Arme immer länger und wir müder. Und dann war sie endlich da, die ersehnte Sandbank, und zwar bei Rüdesheim mit Blick auf das Niederwald-Denkmal.

So richtig zum erholen dachten wir, das haben wir verdient nach 27 km paddeln. Aber nein, ausruhen gibt es nicht, wir haben ja noch sooooo viele Kilometer vor uns. Zum Essen reicht es und dann ab in die Boote. Es war eine kurze Rast, einigermaßen erholsam. Dafür konnten wir bei der nächsten Rheinbiegung den Mäuseturm bewundern. Schon stand er da, vom Boot sieht er ganz anders aus als vom Ufer. Aber nach dem Mäuseturm kommt das Binger Loch. Von vielen gefürchtet wegen der Felsen die im Wasser liegen aber gut umsteuert von unserem Steuermann.
Weiter ging die Fahrt, das Rheintal wurde nun enger und die Wellen höher. Links grüßte die Burg Reichenstein, auch Bacharach mit der schönen Burg zeigte sich von seiner sonnigsten Seite, rechtsrheinisch bewunderten wir die Burg Gutenfels. Und dann war sie da, mitten im Rhein, die Pfalz bei Kaub. Schön, mächtig, eingepackt in Netze, weil sie renoviert wird. Natürlich wollten wir uns die Pfalz näher ansehen, dazu hat man ja nicht alle Tage Gelegenheit. Und so setzten wir, trotz großer Strömung, zum Anlanden an, hatten allerdings mit den großen Wellen des Passagierschiffes ,,Goethe" nicht gerechnet als wir mit viel Schwung ans Ufer wollten, und mit der großen Steinplatte, die vor dem Ufer lag, auch nicht. Also saßen wir mit unserem Kanadier auf der Steinplatte und es gab weder ein vor noch zurück, sondern nur Hektik. Paddelt vorwärts, paddelt rückwärts, kontert hier, kontert da, nichts lief mehr.

Und Gerhard, am sicheren Ufer amüsierte sich prächtig, schoss ein Foto nach dem anderen. Na ja, wer den Schaden hat…. Aber dann, dann kam die nächste Welle und schwupp die wupp waren wir erlöst und hatten wieder Wasser unter dem Kiel. Von der Pfalz besichtigen war dann keine Rede mehr, uns war die Lust ziemlich vergangen.

Auch Armin und Gisel hatten ihre liebe Not mit den Wellen. Ihr Zweierkajak war so schwer beladen, dass man bei hohem Wellengang das Boot kaum noch sah. Nur zwischendurch hörte man von Gisel ,,ich bin klatschnass". Den Loreleyfelsen, von Gisel gefürchtet, weil sie schon schlechte Erfahrungen gesammelt hatte, haben wir bei ruhigem Wasser passiert, waren doch zu dieser Zeit keine größeren Schiffe mehr unterwegs. Eigentlich war ich ein bisschen enttäuscht, hatte ich mir doch mehr Action vorgestellt.
In St. Goarshausen, am Campingplatz, landeten wir gegen 17.oo Uhr an. Wir waren zwar sehr müde, aber es war ein schöner Paddeltag, der uns bestimmt lange in Erinnerung bleibt. Unsere Zelte waren schnell aufgebaut und eingerichtet, und so konnten wir abends gemütlich essen gehen und den Tag am Lagerfeuer, das Richard entfacht hatte, ausklingen lassen.
Und nachts? Ja nachts wurden wir von den Fahrgästen der zurückkehrenden Schiffe unterhalten, die sich den "Rhein in Flammen" in Koblenz angeschaut hatten. Aber was war gegen Morgen? Tropf, tropf, tropf, es fing zu regnen an. Wird unser Uraltzelt wohl wasserdicht sein? Es war! Es war auch noch wasserdicht, als der Regen immer stärker wurde. Es gab kein gemeinsames Frühstück, jeder musste für sich alleine in seiner Behausung frühstücken. In einer kleinen Regenpause packten wir unsere Siebensachen zusammen, verstauten alles wieder in die Boote und ab ging die Post. Zuvor musste jeder noch seinen Obolus im Camperbüro – sprich Großzelt von Helga und Gerhard – entrichten, damit dieser die "Geschäfte" mit der Platzverwaltung abwickeln konnte.
Heute waren 33 km angesagt, Gott sei Dank keine so große Strecke, denn es fing gleich, nachdem wir auf dem Wasser waren, zu regnen an. Es goss in Strömen, zuerst mal ohne Unterbrechung. Der Rhein hatte super Wellen, auch wenn weit und breit kein Schiff zu sehen war. Dafür hatten wir Gegenwind, und zwar ganz ordentlich. Walter, unser Steuermann, war gefordert und Moni half ihm mit, den Kanadier auf Kurs zu halten. Aber ehrlich gesagt, es war ganz toll, Walter hat die Wellen gesucht und die höchsten gefunden – richtig schön.
Von der idyllischen Landschaft, die sich rechts und links des Rheins auftat, sah man an diesem Vormittag kaum etwas. Allerdings stellten wir fest, dass unser Kanadier eine magische Anziehungskraft hatte. Mal tanzte Kurt vor uns herum um sich überfahren zu lassen, dann hatten Gisel und Armin noch nicht genug Wasser im Boot sondern wollten von uns versenkt werden, Roland kreuzte auch immer auf und wollte keinen Abstand halten – kein Wunder, seine Frau saß ja bei uns im Boot- und Jürgen hatte auch Sehnsucht nach dem KaBra. Und Gisel und Armin? Ja die Beiden wurden heute von einer Welle auf eine Kiesbank gesetzt und von der nächsten wieder abgeholt obwohl Gisel meinte, sie müsste nachhelfen und ausstieg. Aber dann war die Welle doch schneller als sie. Und was war das Resultat: sie war wieder mal klatschnass.
In Boppart, bei der Rudergesellschaft. machten wir Mittagpause und so stiegen wir bei strömendem Regen aus den Booten, nass von oben, nass von unten. Unsere Taschen waren natürlich so gut vergepackt, so dass die meisten die falsche Tasche erwischten; Zeit zur Auswahl hatte man bei diesem Regen nicht. Wir hatten trotzdem ein gutes Vesper, jeder hat irgendetwas dazu beigetragen und die freundliche Wirtin kochte uns noch Kaffee. Der Handtrockner auf der Toilette musste herhalten, wir konnten uns nicht nur damit wärmen, sondern auch unsere Sachen einigermaßen trocken bringen.
Dem Himmel sei Dank, zur rechten Zeit hörte der Regen auf und wir konnten einigermaßen trocken in unsere Boote und die Wirtin um 13.30 Uhr das Bootshaus schließen. Doch kaum waren wir auf dem Wasser ging es mit dem großen Regen weiter, so dass wir auch an diesem Nachmittag von der zauberhaften Landschaft wenig sahen und sie noch viel weniger genießen konnten. Gerhard machte uns noch auf drei Kamine am Horizont aufmerksam, die zu einer Glühweinfabrik gehören sollten. Der Spaßvogel, aber Glühwein, ja den hatten wir gut gebrauchen können. Nur woher nehmen?

Die Marksburg kam in Sicht und es hörte auf zu regnen, so dass wir uns die schöne Burg einigermaßen entspannt anschauen konnten. Auch die zwei Burgen der feindlichen Brüder begrüßten uns rechtsrheinisch mit den zwei dazwischenstehenden Mauern, eine höher als die andere -was es so alles gibt. Und dann war auch schon die Lahnmündung in Sicht und unsere Tour neigte sich dem Ende zu. Wir konnten uns entspannen und die wenigen Kilometer ohne Regen nach Koblenz paddeln. In Koblenz schien sogar die Sonne zur Begrüßung und wir wurden von den Kameraden, die schneller waren als wir, in Empfang genommen.
Es hieß nun unsere Siebensachen zusammenzutragen, trockenes Zeug anzuziehen, Boote verladen und dann mit der Bahn bzw. dem Pkw über Mainz, unserem Ausgangspunkt, nach Hause zu fahren. Wir, das waren unser Steuermann Walter mit seiner Moni, Armin und Gisel, Helga III und Walter und Christa von der MKG, Hajo und Elke vom KCM. Der Rest der Gruppe durfte den Rhein noch bis Emmerich genießen – viel Spaß.
Der Abschied fiel uns nicht allzu schwer, denn es regnete wieder.
Teilnehmer:
Kanadier MKG : Walter und Monika Hald, Helga Mildenberger, Gabi Brauch, Dieter Gerbich, Walter und Christa Satzke
Kanadier KCM: Hajo und Elke Popken
Weitere Teilnehmer in den Kajaks:
Gerhard und Helga Maier, Gisela und Armin Cordt, Jürgen Bär, Roland Mildenberger, Kurt Gerbich, Richard Wartenberg, alle MKG
Hartmut Krahn und Andreas Schillinger, KCM
Fahrtenleiter: Gerhard Maier, MKG
Csa.

Ab Koblenz verkleinerte sich die Gruppe wieder und so fuhren wir wieder als 10er Gruppe mit 8 Männern und 2 Frauen unserem Ziel an der holländischen Grenze entgegen. Als Ersatz für Cordts und Popkens, die in Koblenz aufhörten, kamen Gabi und Jürgen dazu.

Bis Sinzig war es immer noch regnerisch, aber kurz nach dem Drachenfels im Siebengebirge bei Bonn schien auch wieder die Sonne und es waren farbenfrohe Bilder zu sehen wenn Tausende von Pilgern aus aller Welt am Rhein mit bunten Fahnen und fröhlichen Liedern auf den Lippen in Richtung Köln pilgerten.

Diese Pilgerscharen waren in den 2 Tagesetappen von Bonn nach Köln und von Köln nach Düsseldorf unsere ständigen Begleiter. Da wir am Tag vor dem Papstbesuch Köln passierten war der Rhein zwar noch nicht gesperrt, aber gut abgesichert. So wurden wir von 2 Sturmbooten mit schwarz gekleideten SEK´s umkreist und beobachtet bis wir den ”kritischen“ Bereich in Köln verlassen hatten.
In Köln lernten wir auch Frank von den Rheinbrüdern Karlsruhe kennen, der von Karlsruhe bis zur Nordsee wollte und seine Gepäckfahrt im "Kendo", einem kleinen Wildwasserboot durchführte. Obwohl das sicher kein ideales Tourenboot ist legte er Strecken bis über 100 km am Tag zurück. Vermutlich hat er deswegen auch den Spitznamen "Duracell"

Die Fahrt führte weiter auf dem sich nach Norden windenden Rhein vorbei an Hüttenwerken, Chemiefabriken und Hafenanlagen. Interessant war für alle, dass der Rhein ein richtig schöner Fluss ist und in weiten Bereichen Kiesstrände aufweist, die an unser Strandbad erinnern. Die Fabrik- und Hafenanlagen sind aus der Paddlerperspektive nur teilweise zu sehen und in ihrer Ausdehnung wesentlich kleiner als im Bereich Mannheim-Ludwigshafen. Nachdem Duisburg passiert war wurde der Rhein breiter, der Schiffsverkehr nahm zu. Hier zeigte sich, dass wir alle gut vorbereitet auf diese Tour gingen, denn wir hatten die Schulungen mit der Wasserschutzpolizei mitgemacht, bei denen über das richtige Verhalten auf den Wasserstraßen referiert wurde. Als Paddler ist man auf dem Rhein in einer ähnlichen Situation wie ein Radfahrer auf der Autobahn, nur die Geschwindigkeit der Schiffe ist langsamer als die der Autos.

Nach 10 Tagen ohne Pause hatten wir die 428 km zurückgelegt, die Tagesetappen waren zwischen 32 und 53 km lang. Für uns alle (mit Ausnahme von Richard) war dies die erste große Gepäckfahrt überhaupt oder nach jahrzehntelanger Pause.
Mit Ausnahme vom Campingplatz in St. Goarshausen waren wir überall bei Kanuvereinen auf dem Gelände und wurden überall nett begrüßt und behandelt.

Nach Mannheim fuhren wir zu 8 mit 2 Sonderfahrkarten für insgesamt 60¤ mit der Bahn zurück und holten am nächsten Tag mit Gabis Auto und dem MKG-Anhänger alle Boote und die in Emmerich gebliebenen Kameraden Dieter und Kurt zurück.

Am Abschiedsabend im Bootshaus des KV- Emmerich gab es dann auch nur eine wichtige Frage: wann und wo findet die nächste große Fahrt statt?
Aktiv sein im Alter, das ist, wie hier bewiesen wurde, beim Kanuwandern möglich, alle waren zu Recht stolz auf ihre erbrachte Leistung.

mai

Grillfest der MKG im Neckartal


Rudern, paddeln – auf dem Wasser ??? Ich hatte keine Ahnung, was da auf mich zukommt, als ich von der befreundeten Familie Hald zu einem Wochenende mit paddeln und grillen in Neckarzimmer eingeladen wurde.
Am frühen Abend kamen wir auf dem Campingplatz in Neckarzimmern an. Die meisten Paddler waren bereits anwesend und hatten mit ihren Wohnmobilen und Wohnwagen eine Wagenburg aufgestellt. Der Campingplatz liegt direkt am Neckar und in Sicht der Burg Hornberg. Angenehm überrascht war ich von der zwanglosen Begrüßung der Paddler. Nach einer Nacht im Zelt – die erste nach jahrzehntelanger Pause – und dem Frühstück rief der MKG-Vorsitzende Gerhard Maier zur Fahrtenbesprechung.

Danach wurden die Autos verstellt und die Paddeltour konnte an der Einstiegstelle des Rudervereins Bad Wimpfen beginnen. Da ich seit 40 Jahren nicht mehr gepaddelt habe, war ich im Mannschaftskanadier gut aufgehoben. Das Boot wurde von Walter gesteuert und Gerhard war der Schlagmann. Bis man (ich) den Rhythmus des Paddelns ”drauf“ hat, braucht es schon eine ganze Weile.
Die Fahrt ging an Schloss Guttenberg, Gundelsheim und Schloss Horneck vorbei durch das landschaftlich wunderschöne Neckartal. Jede Flusskurve vermittelte neue Eindrücke und Aussichten. Leider hatte ich etwas Probleme, denn ”gucken“ und paddeln gleichzeitig war mir nicht möglich. Nach Gundelsheim wurde zur Mittagspause angelegt und das mitgebrachte Vesper verzehrt.
Danach fuhren wir gekräftigt weiter. Ab und zu kam uns ein Schiff entgegen und die Boote unserer Gruppe kamen leicht ins schaukeln.
Durch die gute Vorbereitung von Gerhard – er hatte vorweg Kontakt mit den Schleusenwärtern aufgenommen- konnten alle Boote in die Schleusen auf der gesamten Paddelstrecke geschleust werden. Die mündliche Aufforderung eines Schleusenwärters ”die Ruderer können jetzt einfahren“ war fast schon eine Kränkung und wurde sofort dahin korrigiert, dass es sich bei der Gruppe um Paddler handelt.
In jeder Schleuse bedankten wir uns beim Schleusenwärter mit einem lautstarken, dreifachen AHOI! Die Fahrt ging weiter bis zum Campingplatz in Neckarzimmern. Dort stand ”grillen“ auf dem Programm! Das von den Frauen der MKG vorbereitete reichhaltige Salatbüffet wurde richtig vornehm mit Tischtuch auf der Abdeckplatte von Richards Autoanhänger angerichtet. Es sah alles sehr appetitlich aus und alle Salate schmeckten hervorragend. Auf den beiden Grills konnte jeder seine mitgebrachten Würste und Steaks braten und es ergab sich dann eine ”gefräßige Stille“. Einen Nachteil hatte das Ganze für mich – ich habe viel zu viel gegessen!!!
Nach dem Essen saßen wir gemütlich am Lagerfeuer und ließen den Tag ausklingen.
Am Sonntagmorgen, nach dem Frühstück und der Fahrtenbesprechung sollte die Strecke vom Campingplatz bis Lindach gepaddelt werden. Nach verstellen der PKW’s ging die Fahrt los. Vorbei an Neckarelz und Obrigheim mit Schloß Neuburg genossen wir wieder das reizvolle Neckartal. Gegen Mittag suchten wir einen geeigneten Anlegeplatz für die Mittagspause. An einem Wiesenrand gegenüber einem Campingplatz auf der anderen Neckarseite wurde dann Rast gemacht und gegessen. ”Leider“ war niemand bereit über den Neckar zu paddeln und auf dem Campingplatz Bier zu holen.
Zwischenzeitlich tat mir Paddelanfänger schon ganz schön die ”Kehrseite“ weh,- die Sitzbänke im Mannschaftskanadier sind doch ziemlich hart. Doch auch altgediente Paddler (-innen) hatten das gleiche Problem. Die weitere Fahrt führte uns an Binau und Neckargerach vorüber, entlang der schönen Neckar-Burgenstraße mit vielen nachhaltigen Eindrücken.
Am Nachmittag hatte sich der Himmel bewölkt und noch einmal ging es durch eine Schleuse, dann kam schon Zwingenberg mit seiner imposanten Burg in Sicht. Übermütige waren der Meinung die paar Kilometer bis Mannheim könne man jetzt auch noch machen!
Beim Anlegen in Lindach war ich bzw. meine Kehrseite doch froh jetzt die Aussicht auf einen gepolsterten Autositz zu haben.

Apropos: Es gibt auch altgediente Paddler, die sich beim Anlegen plötzlich ins Wasser setzen;
na ja, es war ja warm genug!
Nach dem Verladen der Boote, ging das allgemeine Verabschieden los und die Gruppe löste sich nach einem gemeinsamen schönen Wochenende auf.

Liebe MKG-Paddler, es war schön, es hat Spaß gemacht und ich bedanke mich für die freund
liche Aufnahme und dieses erlebnisreiche Wochenende.


Peter Fugg


Kinderfest und Familienpaddeltag


Kinderfest am 02.07.05

Auch dieses Jahr stand wieder unser Kinderfest auf dem Programm.
Bis Ende Juni wussten wir noch nicht ob wir zum festgelegten Termin den im Frühjahr frisch angelegten Rasen betreten können. Doch Dank guter Pflege durch unsere Bootshauswartin entwickelte sich der Rasen prächtig und so weihten 25 Kinder den Rasen zu Ihrem Fest ein.
Begonnen hatte der Samstagmorgen mit Dauerregen. Zur Mittagszeit jedoch klarte der Himmel auf und die Sonne blinzelte durch die Wolken. Ab 14.30 Uhr kamen dann immer mehr kleine und große Leute zum Spielen und Toben. Zunächst bastelten sich die Kids Tiger- und Leopardenmasken und dann gab es Spiele mit dem Schwungtuch, Eierlaufen, Stille Post , Sackhüpfen, Tauziehen und verschiedene Staffelläufe. Viele Kinder machten mit und verdienten sich Punkte für Ihre Dschungelmedaille. Andere spielten lieber mit den vielen tollen Spiel- und Sportgeräten des Vereins.
Für das Buffet brachten dieses Jahr Alle etwas mit. So gab es für jeden eine große Auswahl an verschiedenen Köstlichkeiten. Marianne, Gisela und Christel kümmerten sich darum dass immer genug gekühlte Getränke und sonstiger Stärkungsnachschub für die kleinen Raubkatzen da war.
Abends gab es dann noch am Stock überm Lagerfeuer gegrillte Wurst. Viele von den kleineren Kindern waren da schon sehr müde aber trotzdem wollte das noch jeder mitmachen. Nach dem Grillen verabschiedeten wir uns dann langsam denn es wurde wieder später als geplant und am nächsten Tag wollten wir uns ja fast alle wieder zum paddeln im Otterstädter Altrhein treffen.
So ging ein schöner ereignisreicher Tag zu Ende und ich freue mich auf das Kinderfest im Sommer 2006.

Familienpaddeln im Otterstädter Altrhein am 03.07.05

Am nächsten Morgen trafen wir uns alle wieder. Dieses Mal allerdings beim Vereinshaus der KCM. Swenja Krahn hatte, wie schon im Jahr zuvor, das Kanumobil gemietet.
Die acht Kanadier vom Badischen Kanu Verband reichten aber dieses Jahr nicht aus um alle Paddelfreunde unter zu bringen. Einige Vereinsboote vom KCM wurden auch noch gebraucht.
So machten wir uns mit zwei vollen Bootshängern und noch einigen bootsbeladenen PKW`s auf den Weg. Es dauerte dann ein Weilchen bis alle Boote auf dem Wasser waren aber bis 69 Leute ihren Platz und ihre sieben Sachen gefunden haben, das dauert natürlich etwas.
Das Wetter war herrlich und schon nach kurzer Zeit brauchten wir eine Pause um uns im Wasser abzukühlen. Die Pause dauerte dann fast 2 Stunden und manche wollten überhaupt nicht mehr ins Boot. So trennten wir uns in mehrere Gruppen. Einige blieben am Rastplatz und schwammen noch eine Runde. Andere paddelten weiter durchs Altwasser Richtung Rhein. Dort trennte sich auch diese Gruppe noch einmal. Ein Teil fuhr zurück zu den anderen um dann später wieder die Kanadier per Auto ins Bootshaus zu bringen, der andere Teil fuhr den Rhein runter. Dort trafen wir noch die Maiers und die Engsters die genau wie wir nicht am Strandbad vorbeikamen ohne eine kleine Eiserfrischung.
Im KCM-Vereinshaus ließen wir dieses wunderschöne Familienwochenende noch gemütlich ausklingen.
Wir danken dem KCM für die tolle Organisation an diesem Sonntag!
SaGa

BKV-Fahrt auf der Sauer

Die 2. BKV-Fahrt des Jahres wurde, wie schon lange vorher vereinbart, von Rainer Kress von der KG-Neckarau organisiert. Er hatte als Standplatz den Campingplatz in Bollendorf ausgesucht der sehr groß und weitläufig, aber gut 2 km vom Ort entfernt ist.
Da wir über genügend Freizeit verfügen fuhren wir schon am Freitag los um in der Mittagszeit in Bollendorf zu sein. Wir waren aber nicht die ersten, es gab noch mehr Rentner, die das schöne Wetter zu einem verlängerten Wochenende ausnutzen wollten. Im Laufe des Abends kamen dann immer mehr Paddler auf den Platz und langsam wurde der uns zugewiesene Platz doch ein bisschen klein. Aber es war dann wie immer: wenn es eng wird, wird es auch gemütlich. Wichtig war, dass wir genügend Schatten produzieren konnten denn in der Sonne war es kaum auszuhalten.
BKV-Wanderwart Klaus Dähmlow begrüßte am Samstag pünktlich um 9:30 Uhr die ca. 70 Teilnehmer und verkündete das Tagesprogramm. Da die Sauer im Bereich des Rosporter Staus einer zeitlichen Befahrungsregelung unterliegt, konnte man sich mit dem Umsetzen der Autos Zeit lassen.
Gegen 11:00 Uhr waren dann alle auf dem Wasser und fuhren in kleineren und größeren Gruppen die Sauer abwärts. Der Wasserstand war sommerlich niedrig, man konnte aber überall ohne Grundberührung fahren. Kleine Schwällchen brachten Abwechslung in die Fahrt und ein leichter Wind sorgte für ein angenehmes Klima auf dem Wasser. Die Mittagspause verteilte sich auf mehrere Plätze, eines hatten sie aber alle gemeinsam: Schatten. Die Temperaturen waren sehr hoch und so fuhren die meisten bald wieder weiter um angenehme ”Kühle“ auf dem Wasser zu genießen. Die Strömung wurde bald sichtlich langsamer und es dauerte nicht lange bis wir im stehenden Wasser der Rosdorfer Wehranlage fuhren. Aber auch diese Strecke wurde bewältigt und schon bald sahen wir den Ausstieg an der Freizeitanlage in Rosdorf. Die Wasserskisprungschanze reizte dann noch einige Jungs, die mit ihren Booten hinaufkletterten um dann mit Schwung abwärts zu rutschen. Die Älteren – jedenfalls eine ganze Anzahl von ihnen – hatten eine andere schöne Freizeitbeschäftigung entdeckt. Kaum waren die Boote verladen saßen sie auch schon im schattigen Biergarten bei Weizenbier, Elbling und anderen kühlen Köstlichkeiten. Ich gebe zu, ich war natürlich auch dabei.
Der Abend auf dem Campingplatz war lau und lang, es dauerte bis lange nach Mitternacht bevor es richtig ruhig wurde. Die hinter uns liegende holländische Kolonie und der andere Paddelverein hielten es genau so lange aus und so gab es auch keine Beschwerden von anderen Ruhe suchenden.
Täglich kommt ab 8 Uhr der Bäcker auf den Platz! Bis er aber ganz hinten ankommt ist es fast schon 9 Uhr. So erlebten wir es am Samstag. Am Sonntag wurde aber alles viel besser. Fridolin von der Kehler PG notierte schon am Samstag Abend was jeder zum Frühstück wollte und wie schon bei der BKV-Fahrt an der Drôme fuhr er früh Morgens los um uns mit Brötchen zu versorgen. Selbst ausgefallene Wünsche wie Apfelkuchen zum Frühstück konnte er bedienen. Ihm gebührt ein besonderes Dankeschön.
Nach der üblichen Ansprache von Klaus startete die Auto-Karawane in Richtung Diekirch wo zwischen den Campingplätzen am Ortsende gestartet werden sollte. Als erstes sahen wir ein Schild das die Radfahrer zur Rücksichtnahme auf die Teilnehmer beim Wettangeln aufforderte. Wie sollten wir dann erst mit unserer großen Anzahl von Booten störungsfrei da durchkommen? Unser Präsident HaJo Popken war nicht ganz glücklich über dieses Zusammentreffen, wurde dann aber durch einen Böllerschuss erlöst: das Wettangeln war beendet und wir konnten fahren ohne einen Angler zu behindern. Die Etappe nach Bollendorf war noch abwechslungsreicher als die vom Vortag. Immer wieder gab es kleine Schwällchen, alle Wehre konnten befahren werden nur hinter dem Wehr von Moestroff war so wenig Wasser im Fluss, dass die meisten eine F(l)usswanderung einlegen mussten. Da das Ziel unser Campingplatz war gab es keinen Grund zur Eile. Für die erfreulicherweise große Anzahl von Kindern (und deren Eltern) hatte dies den Vorteil dass sie endlich mal so paddeln konnten wie sie es wollten, ohne Stress und mit genügend Zeit zum spielen mit den Booten.
Schon bald waren wir in Bollendorf, und es dauerte nicht lange, da waren auch die Autos zurück geholt.
Nun begann sich die Gruppe in 2 Lager aufzuspalten. Die größere Gruppe begann bald nach dem Nachmittagskaffee mit dem Abbau der Zelte, Wohnwagen und -Mobile, die kleinere Gruppe sah gemütlich zu und konnte erleben wie sich ein so großes Lager wieder leert. Wir, die zurückgelassen wurden, erlebten einen ruhigen Abend und am nächsten Tag nochmals eine schöne Wanderfahrt auf der Sauer. Dann fuhren auch wir nach Hause und freuten uns über eine rundum gelungene Verbandsfahrt bei besten Wetterbedingungen.

mai

MKG-Pfingstfahrt an die Dordogne

MKG-Pfingstfahrt an die Dordogne  vom 14.-29.05.05

Die Pfingstfahrt sollte auch in diesem Jahr wieder der Höhepunkt unseres Fahrtenjahres sein. Deshalb scheuten wir auch nicht den weiten Weg zur Dordogne im Perigord, der Schlemmerzentrale Frankreichs. Mit uns wollten Paddelfreunde vom KCM, vom WSV-Feudenheim und WSV-Lampertheim 2 schöne und erlebnisreiche Wochen verbringen. Wir waren in diesem Jahr eine sehr große Gruppe, was den Vorteil hatte, dass alle paar Tage ein Geburtstag zu feiern war. 

Es folgt ein Bericht von Michael Walter vom KCM

Mit satter Strömung gleiten wir auf dem Fluss ohne nennenswerte Schwierigkeiten zügig dahin, vorbei an malerischen alten Städtchen und eindrucksvollen Burgen. Einen familienfreundlichen Urlaub hatten wir uns an Pfingsten dieses Jahr vorgestellt. So kam die Einladung der MKG zur gemeinsamen Fahrt auf der Dordogne im französischen Perigord gerade recht. Wanderfahrten in herrlicher Landschaft wurden versprochen und das lockte natürlich. Treffpunkt war der weitläufige und schön gelegene Campingplatz ”des Iles“ in Beaulieu. Dort fanden sich am Pfingstsamstag 35 MKG-ler und 9 KCM-ler ein. Bereits auf der Fahrt hatten wir beim Übernachtungsstopp in Quingey an der Loue Claudia und Jürgen getroffen. Annelie und Horst waren schon auf Frankreichrundreise und erwarteten uns in Beaulieu. 

Nach Errichtung des Lagers für die nächsten Tage führte uns die erste Tour von Argentat nach Beaulieu. Der Wasserstand war hoch und so konnte auch dieser obere, mit einigen Stromschnellen gewürzte, Abschnitt mit Genuss befahren werden. In zwei weiteren Etappen ging es danach bis nach Souillac, wobei am Abend immer wieder der Campingplatz angesteuert wurde. Entgegen den ersten Verlautbarungen handelte es sich nicht um eine Gepäckfahrt sondern um ca. 25 Kilometer lange Tagesetappen von einem festen Standort aus. So konnte auch weniger Paddeleifrige wie Kirsten mitfahren oder einen Tag pausieren wie immer sie wollten. Am Mittwoch war gemeinsamer Paddel-Ruhetag, so dass Elke an ihrem Geburtstag von dem bisherigen Paddelstress erholen konnte. An einem der vorherigen Tage begleitete sie Jürgen und Nils im Canadier. Dabei befuhr Jürgen einen überaus zünftigen Schwall gegen ihren Willen und sorgte dadurch natürlich für allerlei Aufregung. 

Fast die ganze Gruppe nutze den Nachmittag zur Besichtigung der ”Gouffre de Padirac“. Das ist eine der zahlreichen Höhlen in der es als Besonderheit einen unterirdischen Flusslauf gibt, auf dem die Touristen mit Barken gefahren werden. Für die Kids war dies natürlich ein weiteres beeindruckendes Highlight, nachdem bereits einen Tag zuvor bei Lacave mit den eigenen Booten von der Dordogne aus eine kleinere Höhle erkundet wurde konnte. Am Donnerstag setzte sich der ganze Tross mit Wohnmobilen, Wohnwagen und Zelten in Bewegung und verlegte das Lager nach La Roque-Gageac auf einen fast noch schöneren Zeltplatz im Schatten der mächtigen Burg von Castelnaud-la-Chapelle. Während ich mit Hajo noch eine kleinere Paddeltour unternahm, versammelte Nils bei hochsommerlichen Temperaturen die anwesenden jungen Damen seiner Altersgruppe in seinem wohl temperierten Planschbecken. 

An den folgenden beiden Tagen wurde die Dordogne zwischen St. Julien und Siorac befahren. Schwallstrecken gab es hier keine mehr, dafür aber die bereits Eingangs erwähnten altertümlichen Bauwerke und das sehr zahlreich. Obwohl uns die gemütlichen Touren mit den MKG-lern viel Spaß gemacht hatten, hieß es am Sonntag für uns Abschied nehmen. Die Kameraden folgten dem Lauf der Dordogne und verstellten das Lager weiter nach Westen. Wir KCM-ler hatten aber vor, an der KCM-Vereinsfahrt in Bayon teil zu nehmen und richteten uns daher bereits wieder Richtung Heimat, wobei wir beschlossen, auf dem Heimweg noch beim Allier vorbeizuschauen.                                                   

                                                                                                                 Michael Walter

 

Der größte Teil der Gruppe fuhr dann weiter zum letzten Campingplatz unserer Tour, nach Les Eyzies im Tal der Vezére. Von hier aus befuhren wir dann die Vezére in 2 Etappen von Montignac bis in die Mündung bei Limeul. Diese Fahrten sind zwar etwas ruhiger als auf der Dordogne, doch an Schönheit der Landschaft kaum zu überbieten. Immer wieder glitten wir an herrlichen Schlössern vorbei und sahen in den hoch aufragenden Felswänden Höhlen und Grotten, die vor langer Zeit bewohnt waren. Dieses Gebiet ist historisch eines der interessantesten überhaupt, denn hier wurden viele Funde aus prähistorischer Zeit gemacht und es gibt hier auch die interessantesten Höhlen mit mehrfarbigen Malereien. So war es für uns natürlich klar, dass wir uns hier auf die Spurensuche nach unseren Vorfahren begeben um die Malkünste der frühzeitlichen Künstler zu betrachten. Wir besuchten also die Höhle Lascaux 2, die eine naturgetreue Kopie der berühmten Höhle Lascaux darstellt und schafften es auch noch, in die einzige für Publikum zugängliche Höhle mit mehrfarbigen Originalmalereien zu kommen, die es in Europa gibt, die Grotte Font de Gaume.

So bleibt mir nur, zum Abschluss der Pfingstfahrt festzustellen, dass diese bei allen Teilnehmern sehr gut ankam und sicher eine der schönsten und erlebnisreichsten Pfingstfahrten der letzten Jahre war.

mai