Rudern, paddeln – auf dem Wasser ??? Ich hatte keine Ahnung, was da auf mich zukommt, als ich von der befreundeten Familie Hald zu einem Wochenende mit paddeln und grillen in Neckarzimmer eingeladen wurde.
Am frühen Abend kamen wir auf dem Campingplatz in Neckarzimmern an. Die meisten Paddler waren bereits anwesend und hatten mit ihren Wohnmobilen und Wohnwagen eine Wagenburg aufgestellt. Der Campingplatz liegt direkt am Neckar und in Sicht der Burg Hornberg. Angenehm überrascht war ich von der zwanglosen Begrüßung der Paddler. Nach einer Nacht im Zelt – die erste nach jahrzehntelanger Pause – und dem Frühstück rief der MKG-Vorsitzende Gerhard Maier zur Fahrtenbesprechung.
Danach wurden die Autos verstellt und die Paddeltour konnte an der Einstiegstelle des Rudervereins Bad Wimpfen beginnen. Da ich seit 40 Jahren nicht mehr gepaddelt habe, war ich im Mannschaftskanadier gut aufgehoben. Das Boot wurde von Walter gesteuert und Gerhard war der Schlagmann. Bis man (ich) den Rhythmus des Paddelns ”drauf“ hat, braucht es schon eine ganze Weile.
Die Fahrt ging an Schloss Guttenberg, Gundelsheim und Schloss Horneck vorbei durch das landschaftlich wunderschöne Neckartal. Jede Flusskurve vermittelte neue Eindrücke und Aussichten. Leider hatte ich etwas Probleme, denn ”gucken“ und paddeln gleichzeitig war mir nicht möglich. Nach Gundelsheim wurde zur Mittagspause angelegt und das mitgebrachte Vesper verzehrt.
Danach fuhren wir gekräftigt weiter. Ab und zu kam uns ein Schiff entgegen und die Boote unserer Gruppe kamen leicht ins schaukeln.
Durch die gute Vorbereitung von Gerhard – er hatte vorweg Kontakt mit den Schleusenwärtern aufgenommen- konnten alle Boote in die Schleusen auf der gesamten Paddelstrecke geschleust werden. Die mündliche Aufforderung eines Schleusenwärters ”die Ruderer können jetzt einfahren“ war fast schon eine Kränkung und wurde sofort dahin korrigiert, dass es sich bei der Gruppe um Paddler handelt.
In jeder Schleuse bedankten wir uns beim Schleusenwärter mit einem lautstarken, dreifachen AHOI! Die Fahrt ging weiter bis zum Campingplatz in Neckarzimmern. Dort stand ”grillen“ auf dem Programm! Das von den Frauen der MKG vorbereitete reichhaltige Salatbüffet wurde richtig vornehm mit Tischtuch auf der Abdeckplatte von Richards Autoanhänger angerichtet. Es sah alles sehr appetitlich aus und alle Salate schmeckten hervorragend. Auf den beiden Grills konnte jeder seine mitgebrachten Würste und Steaks braten und es ergab sich dann eine ”gefräßige Stille“. Einen Nachteil hatte das Ganze für mich – ich habe viel zu viel gegessen!!!
Nach dem Essen saßen wir gemütlich am Lagerfeuer und ließen den Tag ausklingen.
Am Sonntagmorgen, nach dem Frühstück und der Fahrtenbesprechung sollte die Strecke vom Campingplatz bis Lindach gepaddelt werden. Nach verstellen der PKW’s ging die Fahrt los. Vorbei an Neckarelz und Obrigheim mit Schloß Neuburg genossen wir wieder das reizvolle Neckartal. Gegen Mittag suchten wir einen geeigneten Anlegeplatz für die Mittagspause. An einem Wiesenrand gegenüber einem Campingplatz auf der anderen Neckarseite wurde dann Rast gemacht und gegessen. ”Leider“ war niemand bereit über den Neckar zu paddeln und auf dem Campingplatz Bier zu holen.
Zwischenzeitlich tat mir Paddelanfänger schon ganz schön die ”Kehrseite“ weh,- die Sitzbänke im Mannschaftskanadier sind doch ziemlich hart. Doch auch altgediente Paddler (-innen) hatten das gleiche Problem. Die weitere Fahrt führte uns an Binau und Neckargerach vorüber, entlang der schönen Neckar-Burgenstraße mit vielen nachhaltigen Eindrücken.
Am Nachmittag hatte sich der Himmel bewölkt und noch einmal ging es durch eine Schleuse, dann kam schon Zwingenberg mit seiner imposanten Burg in Sicht. Übermütige waren der Meinung die paar Kilometer bis Mannheim könne man jetzt auch noch machen!
Beim Anlegen in Lindach war ich bzw. meine Kehrseite doch froh jetzt die Aussicht auf einen gepolsterten Autositz zu haben.
Apropos: Es gibt auch altgediente Paddler, die sich beim Anlegen plötzlich ins Wasser setzen; na ja, es war ja warm genug!
Nach dem Verladen der Boote, ging das allgemeine Verabschieden los und die Gruppe löste sich nach einem gemeinsamen schönen Wochenende auf.
Liebe MKG-Paddler, es war schön, es hat Spaß gemacht und ich bedanke mich für die freundliche Aufnahme und dieses erlebnisreiche Wochenende.
Peter Fugg