Die Brückendurchfahrten mit mehr oder weniger starken Schwällen brachten eine sportliche und für manchen auch etwas nasse Note in die Fahrt. Am Ziel in Wittenweier bedauerten alle, dass die Fahrt schon zu Ende war.
Am Abend war Zusammensitzen angesagt. Die Erlebnisse des Tages wurden besprochen, neue Pläne geschmiedet und der starke Wind, der längs über den Platz blies, verwünscht.
Am nächsten Tag, nach dem Frühstück mit frischen Baguettes, war die gleiche Prozedur wie immer angesagt. Fahrtenbesprechung, Boote umladen, Autos verstellen zum Start – und Zielort, erklären, warum so und nicht anders, dann einsetzen und die Fahrt genießen. Das Gewässer des Sonntags hieß Ill. Wir fuhren von Illhäusern los und bogen schon bald in den rechten Arm ein, der lange Zeit durch den Wald führt.
Wieder einmal hatten wir eine schöne Fahrt bei idealem Wetter. Die Ill fließt fast immer mit angenehmer leichter Strömung, so dass die 21 km bis Ebersmünster auch für die „Einsteiger“ nicht zu viel waren. Eine Herausforderung der besonderen Art war dann die Bootsverladung im Verkehr, denn außer unseren Booten lagen noch die Boote von 3 anderen Gruppen auf den Gehwegen verstreut herum.
Abends saßen fast alle…… nein, nicht auf dem Platz, sondern beim Flammenkuchen essen in der Kneipe des Platzbesitzers. So nach und nach wurden alle 5 Varianten der Flammenkuchen verspeist und mit Elsässer Wein hinuntergespült.
Am Montag stand wieder einmal ein deutsches Gewässer auf dem Programm, der Ottenheimer Mühlbach. Wieder die gleiche Prozedur wie immer, dann wurden die Boote in Ottenheim eingesetzt.
Auch an diesem Tag hatten wir gutes Wetter, auch der Wasserstand war, wie in den vergangenen Tagen, in Ordnung. Es gab ein paar Umtragestellen und in den Bereichen wo sich der Mühlbach ausbreiten konnte auch sehr flache Stellen, wo man schnell im Schlamm hängenbleiben konnte.
Als zusätzliche Herausforderung gab es dann noch ein paar Schwäne, die mit unserer Fahrtenplanung nicht ganz einverstanden waren und uns die Durchfahrt verwehren wollten. Aber angesichts der großen Anzahl von bunten Booten blieb es dann doch nur bei einigen Scheinangriffen.
Auch diese Tour war herrlich, und das Ziel in Goldscheuer bald erreicht. Hier zeigte sich, dass die „Zweierboote“ manchmal doch zu schnell waren, denn fast alle Paddler mit Ortskenntnis waren mit der ersten Gruppe verschwunden und die langsameren der zweiten Gruppe zerbrachen sich manchmal schon den Kopf, welche Abzweigung zu nehmen sei.
Am Abend war dann wieder Zusammensitzen im Wind angesagt und Hannelore servierte anlässlich ihres Geburtstags eine leckere Bowle.
Für den letzten Tag der Tour war eine kurze Fahrt geplant, damit jeder noch zur rechten Zeit nach Hause fahren konnte. Auf dem Programm stand das Brunnwasser von Rhinau nach Gerstheim. Während die Autofahrer die Autos nch Gerstheim brachten konnten wir einem Kanuverleiher zusehen, wie er seine „Gäste“ auf die Fahrt vorbereitete, außerdem beobachteten wir, wie mehrere junge Männer auf der anderen Flussseite ungeniert über die Zäune und Türen eines Hauses stiegen, wobei einer von ihnen immer die Straße beobachtete. Nachdem wir 2 Anwohner informierten und sie sich nicht weiters darum kümmerten, verloren auch wir das Interesse daran und beobachteten wieder die „Kanutouristen“. Sie starteten vor uns, aber bald trafen wir sie wieder. Einige konnten wohl mit Kanadiern umgehen, aber andere steckten ständig im Ufer oder in den Bäumen, die sehr dicht über das Wasser hingen und zum Slalom fahren aufforderten. Für einige der Leihbootfahrer war hier wirklich „Abenteuer pur“ angesagt. Ob es vernünftig ist, Anfänger auf so einen verwachsenen Bach zu setzen, sei dahingestellt.
Für uns waren diese Hindernisse keine Probleme, sondern erhöhten den Spaßfaktor der Fahrt. Nicht wenige der inzwischen geschrumpften Gruppe waren der Meinung, dass die Fahrt auf dem Brunnwasser die schönste und abwechslungsrechste Tour der vergangenen Tage war. Aber da kann man sicher darüber streiten, Tatsache ist, dass wir 4 wunderschöne Touren fuhren und herrliche Tage im Elsass erleben konnten.
Da wir relativ früh im Jahr unterwegs waren trugen die Bäume noch frisches, junges Grün in allen Schattierungen und die Vögel waren aktiv wie selten.
Ob das Urteil auf der Donau auch so ausgefallen wäre?