Standquartier bei den Celler Wanderpaddlern
In loser Folge stehen hier Berichte von unserer Pfingstfahrt 2010
Der vereinbarte Treffpunkt im Bootshaus der Celler Wanderpaddler in Altencelle wurde von den ersten MKGlern und KCMlern bereits am 20.05. angelaufen. An den folgenden Tagen 21., 22. und 23. Mai trafen dann auch die restlichen Teilnehmer von MKG und KCM nebst Gästen aus Berlin und Guntersblum ein.
Wir wurden von unseren Gastgebern herzlich begrüßt und bekamen alles gezeigt was wir in den nächsten Tagen brauchen würden. Auch der Clubraum wurde uns zur Verfügung gestellt. Erinnerungen an den Aufenthalt in Cham wurden wieder wach, da wir die dortigen Räumlichkeiten trotz eiskaltem Wetter nicht benutzen durften. Solche Unterschiede kann es geben.
Damit die Wartezeit auf die restlichen Teilnehmer nicht zu lange wurde befuhr eine kleine Gruppe bereits am Samstag den ersten Bach, den Wienhauser Mühlenkanal und anschließend die Aller bis zum Bootshaus. Der Mühlenkanal ist schmal, relativ flott fließend und schön mit überhängenden Büschen bestanden. Die Fahrt war schön und richtig dazu geeignet, das versprochene und nicht erhaltene Sonnenwetter zu vergessen. Der „Frühnebel“, der sich schnell verziehen sollte verließ uns leider erst am späten Nachmittag.
Der Abend war wieder einmal kalt, aber da es ja einige interessante Ereignisse im Fernsehen gab (Eishockey-WM, Fussball- Endspiel) wurde der Abend trotzdem kurzweilig.
Am Sonntag ging dann eine große Mannschaft zum Paddeln. Wir waren nun 33 Erwachsene und 4 Kinder und fast alle (bis auf 4 Erwachsene) gingen auch aufs Wasser. Wir hatten uns die Lachte ausgesucht, einen kleinen Nebenfluss der Aller, die ca 2,5 km unterhalb des Bootshauses in die Aller mündet. Hiesige Vereinsmitglieder warnten uns, es gäbe viele Umtragstellen, weil viele Bäume im Wasser lägen; eine Gruppe hätte am Sonntag zuvor 14 mal umtragen müssen.
Wir fuhren also frohgemut mit der ganzen Mannschaft nach Jarnsen zum Einstieg. Der Pegel war gerade noch grün, also durften wir fahren. Schon bald kam der erste Baum, der von den Kajaks gerade noch mit akrobatischem Geschick unterfahren werden konnte, die Kanadier mussten aber über ihn gezogen werden.
Moni verlor dabei das Gleichgewicht und sprang mich an, ich konnte sie dann aber sicher an Land bringen. Danach folgten noch viele Baumpassagen, die aber alle unterfahren werden konnten. Auch das Wehr stellte für die Einer und für Claudia mit dem Kanadier kein Hindernis dar, auf der Rutsche ging es steil bergab. Erst kurz vor der Mündung lag ein Baum, der umtragen werden musste.
Dann folgte der anstrengende Teil: Über 2 km auf der stark strömenden Aller aufwärts fahren bedeutet echte Arbeit. Aber bald waren alle Strapazen vergessen, die Autos nachgeholt und der Tag als richtig schön empfunden.
Natürlich saßen wir am Abend wieder zusammen und ließen die Erlebnisse des Tages Revue passieren. Einige waren allerdings schon früh in den Betten, die Aller hatte ihren Tribut gefordert. In der Nacht begann es um 4 Uhr heftig zu regnen und ich dachte schon, der Wetterbericht behält recht und es bleibt so. Aber rechtzeitig zum Frühstück hörte der Regen auf und unserer Fahrtenplanung stand nichts mehr im Weg.
Für den diesen Tag hatte ich ein ruhigeres Stück ausgesucht: Wir wollten am Bootshaus starten und auf der Aller bis Winsen paddeln. Die Aller fließt auf fast der ganzen Strecke, die nur durch 2 Wehre unterbrochen wird. Zuerst wurden die Autos vorgebracht, dann konnten wir bei recht gutem Wetter starten. Bis Celle ging es auch ziemlich gut, das Wehr war leicht zu umtragen und der Start erfolgte bequem an einem Sandstrand. Kaum waren wir an dem großen Gefängniskomplex vorbei, da fing auch schon der Gegenwind an. Er blies recht stark aus West und trieb uns fast den Fluss hinauf. Besonders stark traf es Klaus, der sich mit Tochter Julia im Topo-Duo den Fluss abwärts kämpfte. Noch vor der Schleuse Oldau kamen wir an dem kleinen Ort Stedden vorbei. Dort setzten wir die beiden aus und versprachen, sie auf der Rückfahrt wieder mitzunehmen. Der Wind war inzwischen so stark, dass sich Schaumkronen auf den Wellenkämmen bildeten, es war wirklich schwer voran zu kommen. Doch auch diese Tour ging zu Ende und nachdem die Boote verladen waren sah die Welt schon wieder besser aus.
Wir lösten unser Versprechen ein, holten Klaus und Julia ab und fuhren zurück zu „unserem“ Bootshaus.
Am Abend saßen wir dann im Clubraum zusammen und genossen den windstillen Raum.
Der nächste Tag, der Dienstag, war als Ruhetag vorgesehen. Ich hatte, dank Vermittlung von HaJo, Kontakt zu Dr. Otto Stumpf, dem Präsidenten des Niedersächsischen Kanu-Verbandes, bekommen, der mir versprach, für uns eine Stadtführung durch Celle zu organisieren.
Der Dienstag begann mal richtig gemütlich, denn als Treffpunkt war vereinbart, 11:00 Uhr am Schloss. So konnten alle in Ruhe frühstücken und dann mit dem Fahrrad oder Auto in die Stadt fahren. Hr. Bauch, unser Stadtführer und Otto Stumpf nahmen uns in Empfang und nach den üblichen Begrüßungs- und Vorstellungszeremonien ging es auch schon los. Hr. Bauch war ein humorvoller Führer durch Schloss und Altstadt von Celle, der seine Erklärungen zur Geschichte immer wieder mit kleinen Anekdoten zu würzen verstand.
So verging die Zeit sehr schnell und zum Abschied legte er uns noch ans Herz, um genau 13:00 Uhr das Glockenspiel mit dem Vorbeimarsch berühmter Figuren aus alten Zeiten zu betrachten.
Das taten wir natürlich auch, aber dann ging es flott zum Schwejk, dem Lokal, in dem wir uns zum Mittagessen angemeldet hatten. Natürlich dauerte es ziemlich lange bis über 30 Leute verköstigt waren. Dafür bekamen wir aber leckere böhmische Kost serviert. Die Zeit danach verbrachten die meisten noch mit Stadtbummel und Besuch des Kanuladens EKÜ, der genau auf unserer Heimwegroute lag. Der Tag klang wie immer mit abendlichem Zusammensitzen aus, dieses Mal aber im Clubraum.
Der Mittwoch war der Tag der ersten Örtze-Etappe. 7 vollgeladene Autos und 2 Rückholfahrzeuge machten sich auf den Weg nach Müden, dem obersten Startort an der Örtze. Kaum angekommen waren auch schon die ersten Boote abgeladen und auf dem Weg zum Wasser. Doch leider durften wir nicht starten, der Pegel stand deutlich auf ROT. Also hieß es wieder Boote aufladen und weiter flussabwärts nachschauen ob dort das Wasser tief genug ist. In Baven war es dann so weit, der Pegel zeigte GRÜN und so luden wir endgültig die Boote ab.
Bald waren die Autos nach Eversen, dem heutigen Ziel, verstellt und schon konnten wir starten. Die Örtze ist schmal, teilweise hängen die Bäume ins Wasser und man muss schon etwas genauer fahren um nicht in Bedrängnis zu kommen. Von der typischen Heidelandschaft war allerdings nicht viel zu sehen, es gab hauptsächlich Wiesen und Weiden für Pferde, Rinder und Schafe. Bei der Mittagspause lockte ein nahegelegener Biergarten, in dem es außer Bier auch Heidschnuckenbratwurst gab.
Die weitere Fahrt war kurzweilig und manchmal recht flott, das Wasser war sehr sauber. Obwohl es hier im Norden recht kühl und die Natur nicht so weit fortgeschritten ist wie bei uns begann der Fluss schon langsam zuzuwachsen. Am Ziel angekommen, brach die übliche Hektik aus, alles musste schnellstens verladen werden um möglichst bald wieder am Bootshaus zu sein.
Am Abend saßen wir dann wieder………, aber das weiß man nun schon alles.
Der letzte Tag in Celle begann mit Geburtstagsglückwünschen für Gabi. Das Wetter sah recht gut aus und die Geschenke für Gabi häuften sich. An der üblichen langen Tafel – jemand hatte die Länge mit ca. 15 m ermittelt – wurde gemütlich gefrühstückt und für den Tag geplant.
Bei der Fahrtenbesprechung wurde die untere Örtze vorgeschlagen. Die Boote waren schon auf den Autos und so ging es wieder zum gestrigen Ausstieg nach Eversen um die 2. Etappe zu fahren. 2 Rückholautos waren in Winsen abgestellt und brachten die Fahrer der nach Winsen verstellten Autos wieder zum Rest der Truppe. Die Fahrt war kurzweilig und sehr kurvenreich, die Örtze wurde immer schöner. Es gab viele Durchfahrten durch gefallene Bäume, die aber alle zu passieren waren.
Das letzte Stück auf der Aller war zum treiben geeignet und so kamen wir alle nacheinander gut am Endpunkt an. Bald waren die Boote verladen und die beiden Fahrer der Rückholautos zu ihren Autos gebracht.
Der Vorstand der Celler Kanu-Wanderer kam noch zum kassieren und verabschiedete sich dann von unserer Gruppe.
Am Abend gab es dann die große Geburtstagseinladung von Gabi, wo alle an der langen Tafel den Abend und einen Teil der Nacht verbrachten.
Der 28. 5. war der Tag an dem wir unser Lager verlegten. Torsten und die Kinder, Ludwigs und die Kinder und unsere Berliner Freunde die sich bei uns sichtlich wohlgefühlt hatten mussten nach Hause, die anderen starteten auf verschiedenen Routen nach Lüneburg. Wir selbst fuhren mitten durch die Heide, machten noch eine kleine Wanderung
und kamen endlich zu unserem Heidschnuckenbraten.
Fortsetzung sh. Pfingstfahrt 2. Teil
30.05.2010
Text und Bilder: mai