Berichte

Hier werden Berichte von unseren Aktivitäten gesammelt

Herbstwanderung in Rheinhessen

Nach der Begrüßung durch Herrn Klein stellte er uns den Führer durch den Ort vor, der uns auch sofort durch Westhofen führte. Er wusste zu fast jedem Haus eine Geschichte zu erzählen, was er auch sehr ausführlich tat.

Besonders markant war der 2. Kirchturm der evangelischen Kirche, der wegen Absturzgefahr kurzerhand demontiert und neben der Kirche deponiert worden war. Herbstwanderung in Rheinhessen weiterlesen

Herbstfahrt an die Mosel

Der Platz liegt zwar direkt an der Mosel, aber auch direkt an einer stark befahrenen Durchgangsstraße. Entsprechen laut war dann auch der Geräuschpegel, an den wir uns aber im Laufe der Tage mehr oder weniger gut gewöhnten.
Das wichtigste für uns waren allerdings die Paddeltouren, die uns tagsüber vom Platz fernhalten sollten. Die Mosel selbst lag regungslos vor uns und lockte uns eigentlich nicht so richtig in die Boote.

Daher zog es uns zuerst auch auf die Saar, die wir dann vom Wehr Serrig aus befuhren. Sie hatte zwar auch kaum Strömung, fließt aber durch ein landschaftlich schönes Tal.

Rechtzeitig zur Mittagspause kamen wir dann an der einzigen Umtragestelle an, einem Wehr, das den Wasserabfluss ins alte Saarbett regelt. Nach dem Genuss von Saarwein und Würstchen am Kiosk ging es dann mit den Bootswagen zum Unterwasser. Ab hier hatten wir dann eine nette Strömung, die fast bis zur Mündung anhielt. Nach ein paar Metern auf der stehenden Mosel durften wir dann an „unserer“ Slipanlage aussteigen und zu unseren eng stehenden „Behausungen“ zurückkehren.

Am 2. Tag fuhren wir dann zur Sauer, die wir ab Wehr Wintersdorf befuhren. Ein netter kleiner Fluss, der die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg bildet.

Viele kleine Wehre, die alle befahren werden konnten, sorgten für Abwechslung bei der Fahrt. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir auf einer Wiese zu Mittag rasten, natürlich mit einem rasch gekauften Luxemburger Elbling zur Einstimmung. Die Sauer windet sich auch im Unterlauf noch sehr stark durch ihr Tal und bietet viel Abwechslung bei der Fahrt. Die 6 km bis zum Campingplatz zogen sich dann doch recht zäh dahin und nicht jeder konnte HaJos Aussage bestätigen, dass es doch kein Problem sei Tagesetappen von 40 km auf der Mosel zu fahren. Die „Auto-Rückholer“ versüßten sich den Rest der Tour damit, dass sie in Luxemburg einkaufen und natürlich tanken gingen.
Am 3. Tag, dem Freitag, fuhren wir wieder zur Saar. Dieses Mal starteten wir am Bootshaus in Merzig und fuhren die landschaftlich hervorragende Strecke durch die Saarschleife. Hier fährt man zwar auch stehendes Wasser, aber die Landschaft ist so schön und abwechslungsreich, dass man für alles Andere entschädigt wird. Außerdem teilen wir uns die Etappen entsprechend ein und vermeiden dadurch jeglichen Stress beim Fahren.
Der Samstag sah uns wieder auf der Sauer und zwar ab Wallendorf. Auch dort ist das Flüsschen schmal und abwechslungsreich. Die Sauer ist auch hier recht windungsreich und bietet immer wieder kleine Schnellen und verfallene Wehrchen, um die Fahrt abwechslungsreicher zu gestalten.
In Echternach war dann am Campingplatz der Zielpunkt erreicht, auch an diesem Tag konnten wir bei gutem Wetter paddeln.
Da wir in der Nähe Triers waren, wollten natürlich einige der Gruppe die Stadt besichtigen.

So wurde der Sonntag für den größten Teil ein Besichtigungstag, nur die Maiers und Hoffmanns wollten noch paddeln.

So wurde also der neue MKG-Vereinszweier auf den Namen Mosel getauft und von uns eingeweiht.

Der LIDL-(Prijon-Capri)-Zweier bewährte sich dabei gut, er läuft für seine Länge erstaunlich flott und benötigt durch die besondere Unterwasserform tatsächlich kein Steuer.

Wir fuhren in den folgenden Tagen auf der Mosel noch die Etappen Klüsserath bis Piesport, Zeltingen bis Traben-Trarbach und Enkirch bis Zell.

Wie wir in den Tagen nach dem Wochenende feststellten, war die Wahl des Campingplatzes Konz doch gut, denn weiter unten im Moseltal lichtete sich der Nebel immer erst um die Mittagszeit, während wir in Konz bereits ab 9:15 Uhr in der Sonne sitzen konnten.

Dieses kulturelle Ereignis verpassten wir leider

Wir erlebten wieder einmal eine schöne Herbstfahrt an der Mosel mit einer täglich größer werdenden Gruppe.

Aktionstag „Wasserwelt Neckar“

Im Rahmen der Feierlichkeiten zu 400-Jahre-Stadt Mannheim wurde ein Aktionstag unter dem Namen „Wasserwelt Neckar“ durchgeführt. Der BKV-Kreis Mannheim hatte sich bereit erklärt, mit den Kanuten Mannheims und des BKV ein interessantes Programm zu gestalten. Die Koordination zwischen der Stadt Mannheim und dem Kanuverband durfte ich übernehmen.

Am Samstag begann der Aktionstag für die Kanuten mit mehreren Läufen der Drachenbootregatta, wobei jeweils 3 Drachenboote um die Platzierungen kämpften. Die „Rheinpiraten“ des KCM, die durch einige MKGler verstärkt wurden, starteten zu ihrem ersten Rennen. Durch die ungünstig platzierte Lautsprecheranlage und vermutlich etwas Aufregung klappte der Start dann doch nicht so wie vorgesehen und das Boot wurde nur 3. beim Rennen um die Plätze 4-6 zeigten die Rheinpiraten aber den anderen Mannschaften was in ihnen steckt und fuhren souverän zum Sieg und insgesamt den 4. Platz. Gratulation!

Vor der Kurpfalzbrücke wurde auf der Stadtseite von 4 Mannschaften ein Kanupoloturnier ausgetragen, das viele Zuschauer anlockte. Und auf der Neckarstadtseite direkt oberhalb des Collinistegs hatte die BKV-Jugend ihren Platz an der neuen Lagune. Dort war über beide Tage viel betrieb, denn man konnte hier „Schnupperpaddeln“. Diana, die BKV-Jugendwartin, hatte 6 Familienkanadier und 6 Einer dabei, mit denen Interessierte einmal das Paddeln ausprobieren konnten. Einige MKGler halfen an beiden Tagen kräftig mit, die teilweise recht agressiven „Neu-Bootsfahrer“ etwas in Schach zu halten und größere Schäden an den Booten zu vermeiden.

Am Sonntagnachmittag gab es für alle Besucher schon wieder etwas besonderes zu bestaunen. Helmut Wolf vom BKV war mit den 7 besten Freestylefahrern des BKV angereist und führte die „Badischen Meisterschaften“ im Flachwasserrodeo durch.

Es ist schon erstaunlich, dass man in einer Disziplin, die sonst im Wildwasser ausgeübt wird, selbst im ruhigen Wasser des Neckars solche Figuren vorführen kann wie Cart Wheels und Überschläge. Das Publikum staunte und applaudierte.

Der Höhepunkt des Wochenendes war aber ohne Zweifel die Lampionfahrt am Samstagabend. Unserer Einladung waren viele Paddler aus ganz Baden gefolgt. Sie kamen sogar aus Wertheim und Radolfzell und natürlich kamen ganz viele aus der näheren und weiteren Umgebung. Am Abend begann es zwar noch einmal zu regnen, aber dann hörte der Regen auf und es wurde wieder schön und warm. Beim WSV-Feudenheim, wo die meisten starteten, glich das Vereinsgelände und die Neckarwiese einem bunten Heerlager, überall wurden Lampions auf teilweise abenteuerlichen Konstruktioen an den vielen Booten befestigt.

Die Stadt Mannheim hatte 400 Lampions mitsamt den Kerzen gestiftet und die wollten wir natürlich alle zum Leuchten bringen. Viele hatten auch eigene Lampions mitgebracht und schmückten damit ihre Boote.

Den Einbruch der Dunkelheit warteten wir an der „Lagune“ ab. Von dort aus warteten wir auch auf das Ende des Ballets auf der Bühne, das gleichzeitig unser Startzeichen war. Inzwischen schwammen schon mehrere Tausend „Traumschiffchen“ mit Kerzen den Neckar hinunter. Dann starten auch wir. Wir, das waren ca. 80 – 100 Boote vom Rodeboot über Wanderboote, Mannschaftskanadier bis hin zu 3 Drachenbooten mit weit über 200, vermutlich sogar fast 300 Paddlern und über 500 Lampions. Das Bild der abwärts treibenden beleuchteten Boote inmitten der Traumschiffchen passte hervorragend zu der Illumination der Brücken und der Ufer. Tausende Zuschauer standen an den Ufern und auf den Brücken und applaudierten und riefen, die Stimmung war gigantisch.

Nachdem wir das Museumsschiff passiert hatten paddelten wir wieder etwas stärker, denn nunhieß es, aussteigen bei der MKG. Unser Nachbar, die Gerüstbaufirma, hatte zum sicheren Aussteigen einen Anlegesteg für uns gebaut. Doch es dauerte trotzdem über eine Stunde bis alle Boote aus dem Wasser waren. Die Neckarwiese, die wir in einen Campingplatz verwandelt hatten, lag voll mit Booten.

Teilweise fuhren die Teilnehmer wieder nach Hause, die meisten unserer Gäste blieben aber noch lange im Bootshaus und freuten sich über diese gelungene Veranstaltung.

mai


4 Tage im Elsass statt auf der oberen Donau

Bedingt durch die starken Befahrungsbeschränkungen auf der oberen Donau war kaum jemand bereit, diese Gegend zu besuchen. Nach kurzer Diskussion wurde als neues Zielgebiet das Elsass ausgesucht. Auf dem bei Paddlern wohlbekannten Campingplatz in Rhinau trafen dann auch im Laufe der Tage insgesamt 31 Teilnehmer von MKG, KCM und WSC-Rheintreue Rheinsheim ein. Wir hatten eine riesige Wiese zur Verfügung, auf der sich die Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte fast verloren. Abends konnten wir mehrere Gewitter in der Umgebung beobachten, bekamen allerdings selbst so gut wie nichts vom Regen ab.
Am Samstag war dann nach der obligatorischen Fahrtenbesprechung um 9:30 Uhr der Entschluss klar, die erste Tour geht auf den Taubergießen. Dann wurden Boote umgeladen, denn wir wollten mit möglichst wenigen Fahrzeugen unterwegs sein. Rückholautos wurden ans Ziel gestellt, der Haupttross fuhr gleich zum Einsatzpunkt am Leopoldskanal. Nicht für alle waren diese Manöver durchschaubar, und manche Fragen zum „Verstellen“ mussten mehrmals beantwortet werden.
Die Fahrt durch den Taubergießen und weiter auf der Elz war ein echtes Erlebnis. Blauer Himmel, weiches Licht und ein Vogelkonzert, das seinesgleichen sucht, waren die Rahmenbedingungen für eine unbeschwerte und gemütliche Wanderfahrt ohne Eile und Hetze.

Die Brückendurchfahrten mit mehr oder weniger starken Schwällen brachten eine sportliche und für manchen auch etwas nasse Note in die Fahrt. Am Ziel in Wittenweier bedauerten alle, dass die Fahrt schon zu Ende war.
Am Abend war Zusammensitzen angesagt. Die Erlebnisse des Tages wurden besprochen, neue Pläne geschmiedet und der starke Wind, der längs über den Platz blies, verwünscht.
Am nächsten Tag, nach dem Frühstück mit frischen Baguettes, war die gleiche Prozedur wie immer angesagt. Fahrtenbesprechung, Boote umladen, Autos verstellen zum Start – und Zielort, erklären, warum so und nicht anders, dann einsetzen und die Fahrt genießen. Das Gewässer des Sonntags hieß Ill. Wir fuhren von Illhäusern los und bogen schon bald in den rechten Arm ein, der lange Zeit durch den Wald führt.

Wieder einmal hatten wir eine schöne Fahrt bei idealem Wetter. Die Ill fließt fast immer mit angenehmer leichter Strömung, so dass die 21 km bis Ebersmünster auch für die „Einsteiger“ nicht zu viel waren. Eine Herausforderung der besonderen Art war dann die Bootsverladung im Verkehr, denn außer unseren Booten lagen noch die Boote von 3 anderen Gruppen auf den Gehwegen verstreut herum.

Abends saßen fast alle…… nein, nicht auf dem Platz, sondern beim Flammenkuchen essen in der Kneipe des Platzbesitzers. So nach und nach wurden alle 5 Varianten der Flammenkuchen verspeist und mit Elsässer Wein hinuntergespült.
Am Montag stand wieder einmal ein deutsches Gewässer auf dem Programm, der Ottenheimer Mühlbach. Wieder die gleiche Prozedur wie immer, dann wurden die Boote in Ottenheim eingesetzt.

Auch an diesem Tag hatten wir gutes Wetter, auch der Wasserstand war, wie in den vergangenen Tagen, in Ordnung. Es gab ein paar Umtragestellen und in den Bereichen wo sich der Mühlbach ausbreiten konnte auch sehr flache Stellen, wo man schnell im Schlamm hängenbleiben konnte.

Als zusätzliche Herausforderung gab es dann noch ein paar Schwäne, die mit unserer Fahrtenplanung nicht ganz einverstanden waren und uns die Durchfahrt verwehren wollten. Aber angesichts der großen Anzahl von bunten Booten blieb es dann doch nur bei einigen Scheinangriffen.
Auch diese Tour war herrlich, und das Ziel in Goldscheuer bald erreicht. Hier zeigte sich, dass die „Zweierboote“ manchmal doch zu schnell waren, denn fast alle Paddler mit Ortskenntnis waren mit der ersten Gruppe verschwunden und die langsameren der zweiten Gruppe zerbrachen sich manchmal schon den Kopf, welche Abzweigung zu nehmen sei.
Am Abend war dann wieder Zusammensitzen im Wind angesagt und Hannelore servierte anlässlich ihres Geburtstags eine leckere Bowle.

Für den letzten Tag der Tour war eine kurze Fahrt geplant, damit jeder noch zur rechten Zeit nach Hause fahren konnte. Auf dem Programm stand das Brunnwasser von Rhinau nach Gerstheim. Während die Autofahrer die Autos nch Gerstheim brachten konnten wir einem Kanuverleiher zusehen, wie er seine „Gäste“ auf die Fahrt vorbereitete, außerdem beobachteten wir, wie mehrere junge Männer auf der anderen Flussseite ungeniert über die Zäune und Türen eines Hauses stiegen, wobei einer von ihnen immer die Straße beobachtete. Nachdem wir 2 Anwohner informierten und sie sich nicht weiters darum kümmerten, verloren auch wir das Interesse daran und beobachteten wieder die „Kanutouristen“. Sie starteten vor uns, aber bald trafen wir sie wieder. Einige konnten wohl mit Kanadiern umgehen, aber andere steckten ständig im Ufer oder in den Bäumen, die sehr dicht über das Wasser hingen und zum Slalom fahren aufforderten. Für einige der Leihbootfahrer war hier wirklich „Abenteuer pur“ angesagt. Ob es vernünftig ist, Anfänger auf so einen verwachsenen Bach zu setzen, sei dahingestellt.

Für uns waren diese Hindernisse keine Probleme, sondern erhöhten den Spaßfaktor der Fahrt. Nicht wenige der inzwischen geschrumpften Gruppe waren der Meinung, dass die Fahrt auf dem Brunnwasser die schönste und abwechslungsrechste Tour der vergangenen Tage war. Aber da kann man sicher darüber streiten, Tatsache ist, dass wir 4 wunderschöne Touren fuhren und herrliche Tage im Elsass erleben konnten.

Da wir relativ früh im Jahr unterwegs waren trugen die Bäume noch frisches, junges Grün in allen Schattierungen und die Vögel waren aktiv wie selten.
Ob das Urteil auf der Donau auch so ausgefallen wäre?

BKV-Fahrt nach Venedig

Der BKV-Wanderwart Klaus Dähmlow hatte zur 1. Verbandsfahrt des Jahres 2007 nach Venedig eingeladen und nicht wenige waren gespannt auf die Resonanz und die tatsächliche Beteiligung.

Um es kurz zu machen, es waren fast 120 Teilnehmer aus 17 Vereinen welche die weite Strecke in Angriff nahmen und am Wochenende vom 31.3. zum 1.4. auf dem Gelände des Campingplatzes ”Miramare“ bei Punta Sabbioni, gegenüber der Stadt Venedig, eintrafen. Wir von der MKG waren zwar nicht die größte Gruppe (6 Teilnehmer: Gabi Brauch und Dieter Gerbich, Helga, Gerd und Gerhard Maier und Paul Engster), aber wir waren die ersten auf dem Platz. Alle kamen frohgelaunt, manche hatten auch viel zu erzählen, da sie unterwegs in den Dolomiten noch einmal einen Wintereinbruch erleben durften.

Das Wetter war am Mittelmeer recht gut, ab und zu blies es recht kräftig, es regnete auch mal ganz kurz aber meistens war es recht erträglich. In der 2. Wochenhälfte verzichteten wir sogar auf die Paddeljacken bei unseren Touren.

Obwohl der Campingplatz direkt an der Uferstraße lag, war jedoch leider wegen Bauarbeiten für das ”Mose“-Projekt zur Rettung von Venedig kein direkter Zugang zum Meer möglich. Das bedeutete, am Bauzaun entlang nach rechts zur Bootsanlegestelle marschieren oder nach links in Richtung offenes Meer. Schließlich landete man bei Leuchtturmbesichtigung, Strandspaziergang und Muschelsuchen. Bereits am Abend wurde heftig darüber diskutiert, ob der Einstieg mit den Booten besser am Leuchtturm oder beim Bootsanlegesteg für die Linienschiffe zu bewältigen wäre und ob man die Boote mit den Autos zum Einstieg transportieren oder lieber mit einzelnen Bootswägelchen die jeweils gut 1 km lange Strecke zurücklegen sollte. Hierbei spielte natürlich auch die Frage nach Parkmöglichkeiten für die Vielzahl der Autos und die Möglichkeit, dass die Fahrzeuge vielleicht aufgebrochen werden könnten, eine Rolle. Die Auflösung des Problems brachte dann am nächsten Morgen die künftig täglich um 9.30 Uhr stattfindende Besprechung unter der flatternden BKV-Fahne, geleitet von BKV-Wanderwart Klaus Dähmlow.

Man wurde sich einig, dass man wohl bei den Bootsanlegestellen besser die Boote zu Wasser lassen konnte. Der Bootstransport wurde den Teilnehmern überlassen, die meisten wählten jedoch das Befördern mit den Bootswagen, worauf oftmals zwei Boote aufeinander gestapelt transportiert wurden. Bei den Besprechungen wurden jeweils 5 Gruppen mit den Gruppenleitern Paul Engster, Bruno Nicke, Christoph Straub, Jürgen Brand und Gerhard Maier gebildet, die unterschiedliche Tagesziele ansteuerten. Die Gruppenleiter waren ausgerüstet mit GPS und in Folie eingeschweißten Karten von den jeweiligen Besichtigungszielen mit den entsprechenden Seewegen. Fortan konnte sich jeder Teilnehmer täglich aufs Neue für eine Gruppe und die entsprechende Tagestour entscheiden.

Im Laufe der nächsten Tage wurden von den einzelnen Gruppen Venedig, Murano, Burano, Lido, Kanal v. Cavallino, San Michele und Torcello angefahren und besichtigt. Venedig mit seinen vielen Brücken, Kanälen, Gondeln und Sehenswürdigkeiten brachte nicht nur die Kinder und Jugendlichen zum Staunen. Auch für die Erwachsenen war es ein bisher unvorstellbares Erlebnis, dass alles, was wir von unseren Städten her kennen in Venedig ganz selbstverständlich auf dem Wasserweg erledigt werden muss. Hier begegneten uns nicht nur Gondeln, Wassertaxis und Linienschiffe (Vaporettos), sondern selbst Gerüstbauer, Polizei, Notarzt, Feuerwehr, DHL und Bofrost per Schiff. Selbst die polizeiliche Radarkontrolle fand auf den Wasserwegen statt. Da hatten wir jedoch mit unseren Booten keinerlei Schwierigkeiten. Weitere Highlights waren zweifelsohne auch die Friedhofsinsel St. Michele mit ihren wohl zig-tausenden, verschiedenartig angelegten Grabstätten und das stille Burano, das mit seinen bonbonfarbenen Häusern auch als Miniatur-Venedig bezeichnet wird. Ein Einkaufsbummel während der Rast in Murano, der Glasbläser-Insel, war ebenso ein einmaliges Erlebnis. Hier konnten auch Glasbläser bei der Herstellung ihrer filigranen Kunstgegenstände bestaunt werden.

Mit meiner Gruppe mit 10 – 13 Teilnehmern führte ich natürlich auch an allen 6 Tagen ausgedehnte Paddeltouren durch, nur der Mittwoch blieb als Ruhetag den Einzelnen zur Erkundung der Umgebung vorbehalten. So fuhren wir zuerst nach Lido und übten Kanal fahren in den dortigen ruhigen Kanälen, bevor wir zur Umrundung der beiden Inseln Lazzaro und Servola starteten. Die Überfahrt über das offene Wasser mit einem permanenten Boot- und Schiffsverkehr war letztendlich nicht so problematisch wie ich mir es vorher vorgestellt hatte. Waren die gekennzeichneten Schifffahrtswege zu queren, so sammelten wir uns am Rande, warteten, bis kein Boot in unmittelbarer Nähe war und starteten durch. Kam tatsächlich mal ein Boot in die Nähe, so regelte der Bootsführer sofort den Motor herunter und wich nach Möglichkeit aus. So viel Rücksichtsnahme von Motorbootfahrern bis hin zu den großen ”Wasseromnibussen“ hatte keiner von uns erwartet. Den Venezianern gebührt ein großes Kompliment für ihre Fahrweise.

Am 2. Tag fuhren wir zur Insel Burano, durchquerten und umrundeten sie und fuhren weiter nach Torcello, wo wir die uralte Basilika aus dem 9. Jahrhundert besichtigten.

Der 3. Tag führte uns dann endlich nach Venedig. Wir überquerten wie gewohnt die Ein- und Ausfahrtsstrecke zum Mittelmeer um dann den Giudecca-Kanal bis fast zum Hafen entlang zu fahren.


Blick in eine Bootswerft

Dort fuhren wir in den letztmöglichen Kanal hinein um Venedig von seiner anderen Seite kennen zu lernen. Die Rückseiten der Häuser sehen nicht sehr einladend aus und aus vielen Rohren fließen Flüssigkeiten ins Wasser, von den wir gar nicht wissen wollten, was es für welche sind. Das Kanal fahren ist eine lustige Angelegenheit. Man muss auf Ampeln und Verkehrszeichen achten, vor den Einmündungen vorsichtig nachsehen, ob nicht evtl. ein schnelles Boot oder ein Lastkahn kommt, und wenn ja, dann schnell an die nächste Wand flüchten, denn manche Kanäle sind so eng, dass sie zu Einbahnkanälen erklärt werden mussten.

Nachdem wir einen weiten Bogen durch die Stadt gefahren hatten, fuhren wir hinaus auf den Canál Grande. Hier war natürlich richtig Betrieb, es fuhren die Wassertaxis, die Vaporettos, die Müllabfuhr, Handwerker, Obstverkäufer, kurzum, alles was bei uns auf der Straße zu sehen ist, gibt es hier auf dem Wasser. Natürlich mussten wir unter der Rialto-Brücke durchfahren und fotografieren, leider wollten das auch viele Gondolieri und andere Boote.

Hier war es mal für kurze Zeit sehr eng, das legte sich aber bald wieder. Nachdem wir den Canál Grande weiter abwärts gefahren waren, tauchten wir wieder in die kleinen Kanäle des Stadtteils San Marco ein. Nach einiger Zeit kamen wir dann wieder, dank des guten Kartenmaterials das uns bereitgestellt wurde, ins offene Wasser des Canale Giudecca. Besonders beeindruckend war natürlich die Vorbeifahrt am Markusplatz und dem Dogenpalast.

Hier begegnete uns auch ein Ozeanriese, ein riesiges Passagierschiff, das in den Hafen von Venedig gelotst wurde. Die Überfahrt war für uns inzwischen schon Routine geworden, nur die Gegenströmung des ablaufenden Wassers bei Ebbe machte uns manchmal zu schaffen.

Die Kultur kam natürlich auch nicht zu kurz. Was bei den einzelnen Tagestouren nicht oder nicht ausführlich genug besichtigt wurde, konnte am Ruhetag nachgeholt werden. Hier bestand die Möglichkeit per Linienschiff ausgiebige Besichtigungstouren zu machen, einfach nur zu bummeln oder einzukaufen. Aber nicht nur die Besichtigungen waren für die meisten Teilnehmer etwas Neues, sondern auch das tägliche Paddeln im klaren Salzwasser, gegen oder mit den Gezeiten, in abgesteckten Schifffahrtsstraßen und in Flachwasserbereichen. Das Paddeln vor Venedig wurde, bedingt durch den regen Schiffsverkehr in der Schifffahrtsstraße, teilweise fast zur Wildwassertour. Auch kamen die einen oder anderen zu einer vorher ungewollten Wattwanderung, weil das Abkürzen über die Lagune, aufgrund des abfließenden oder noch nicht zurückgekehrten Wassers auf einmal nicht mehr reichte und die Boote auf Grund aufsaßen, und das scheinbar mitten im Meer. Hierbei konnten natürlich eine Vielzahl von Krebsen, Muscheln und vereinzelt auch Quallen aus nächster Nähe beobachtet werden, was natürlich insbesondere für die Kinder ein unvergessenes Erlebnis bleiben wird.

In der 2. Wochenhälfte fuhren wir noch nach Murano, wo wir u.a. auch in einer Glasbläserei zusehen konnten

und danach zur Friedhofsinsel San Michele, auf der viele berühmte Menschen beerdigt sind.

Ein weiterer Ausflug führte uns durch den Treporti.Kanal bis in die Nähe von Cavallino, eine Tour, die wir ein paar Tage später noch einmal unternahmen. Hier sahen wir auch mehrere Ruderer, die in für uns ungewohnter Art trainierten.

Die Umrundung der Gemüseinsel San Erasmo kombinierten wir mit einer Umrundung der Klosterinsel San Francesco und konnten dabei die Rückfahrt bei ablaufendem Wasser mit der Strömung genießen.
Damit waren wir 6 Tage auf dem Wasser der Lagune unterwegs und bedauerten, dass die Woche viel zu schnell vergangen war

Was bleibt, sind die unvergesslichen Erinnerungen und Eindrücke, auch an die gemeinsamen Abende im einen oder anderen Vorzelt, die so vielfältig waren, wie sie eine Wanderfahrt im herkömmlichen Sinne nur selten bieten kann. Aber die nächste BKV-Fahrt kommt bestimmt und dann heißt es wieder ”Schee, dass Du au wieder dabei bisch !“

Sabine Brand / Gerhard Maier