Pfingstfahrt in die Mecklenburger Seenplatte

Sabine mit Familie war zuerst am Bibercamp, dem vereinbarten Treffpunkt am Labussee. Die Bären und Reulmanns folgten und gemeinsam konnten sie einen schönen Platz für den Verein ergattern. Zum Glück mußten wir nicht auf den Campingplatz der hoffnungslos voll besetzt war sondern bekamen die große Wiese, die für Gruppen reserviert ist. So konnten wir uns großzügig aufstellen und hatten auch noch einen direkten Zugang zum Wasser. Die ersten Fahrten konnten wir fahren ohne Autos zu bewegen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten vom Platz aus von See zu See fahren und über Kanäle und kleine Bachläufe wieder zurück zu kommen. So haben wir im Laufe der knapp 2 Wochen in Mecklenburg bei 9 verschiedenen Touren 41 Seen und mehrere Flüsse und Flüsschen befahren. Die Touren waren zwischen 11 und 24 km lang was für unsere Verhältnisse gerade reichte. Zum Glück mussten wir nur selten umtragen und selbst diese Stellen waren mit einer Ausnahme noch recht leicht zu meistern. Am schönsten ist natürlich die Umtragestelle an der oberen Havel, wo Bootswagen auf einem Schienenstrang zur Verfügung stehen um den halben Kilometer durch den Sand zu überwinden. Das Wetter spielte dieses Jahr auch mit, wir hatten fast nur sonnige Tage und den Gebrauch von Regenjacken und Südwestern schon fast verlernt. Die Straßen in den von uns befahrenen Regionen ließen uns immer wieder staunen. Da gab es lt. Karte gelbe Straßen, die noch Kilometer weit  aus so schlechtem Pflastert bestanden, dass die Autos fast auseinander fielen, andere, weiße Sträßchen und noch kleinere Nebensträßchen waren dafür manchmal so toll asphaltiert als sollte dort die Tour de France durchfahren. Natürlich fanden wir auch noch Sandwege, die uns über lange Strecken zu den Einsatzpunkten brachten. In der Zeit, in wir unterwegs waren hatten natürlich viele Wassersportfreunde Urlaub und so traf man unterwegs immer wieder Gruppen oder Einzelpaddler. Uns fiel auf, dass jede Menge Leute mit Leihbooten unterwegs waren, was bei diesen großen Wasserflächen auch verständlich ist. Fraglich ist natürlich die Praxis die von manchen Bootsverleihern betrieben wird: sie geben den Leuten, die häufig noch keine Paddelerfahrung haben, Tagesetappen vor, die kaum zu schaffen sind. Wir haben solche Jugendgruppen, vermutlich auf Klassenausflug, erlebt, die noch relativ spät am Abend unterwegs waren und ziemlich entkräftet die letzten Kilometer zum vorgeschlagenen Camp paddeln mußten. Wer wir bisher glaubte, die Ardéche sei mit ihren Leihbooten nicht zu übertreffen konnte sich hier neue Maßstäbe ansehen. Zum Glück sind die Wasserflächen aber so reichlich vorhanden, dass es kaum einmal zu größeren Anhäufungen von Booten gibt. Eine Ausnahme machen dabei allerdings die zahlreichen Schleusen: hier kommt es an schönen Tagen schon zu Wartezeiten von 1 – 2 Stunden. Die Alternative heißt für Paddler dann: aussteigen und umtragen. Hier sind wir den Motorbootfahren eindeutig überlegen.

Ich möchte hier aus Platzgründen nicht die einzelnen Touren beschreiben, aber ein paar Highlights sollten schon genannt werden. So war die Fahrt über div. Seen zur Schwaanhavel wieder sehr schön, die Fahrt zum Schloß Rheinsberg bei stürmischem Wind ebenfalls. Durch die Seenkette von Mirow zur Müritz zu fahren war trotz vieler Boote ein besonderes Erlebnis, da die Strecke über die Müritz dieses Mal bei ruhigem, glatten Wasser zu fahren war. Die obere Havel von Kakeldütt bis Userin mit ihren vielen Seedurchfahrten darf natürlich bei so einer Pfingstfahrt eben so wenig fehlen wie die Befahrung der Feldberger Seen, die z.T. eine wunderbare grüne Färbung aufwiesen.

Nach 2 Wochen paddeln auf stehenden Gewässern hatten allerdings die meisten von uns eine gewisse Sehnsucht nach fließenden Wassern. Wir stillten diese indem wir bei der Heimfahrt noch eine Etappe auf der Elbe fuhren. Die Strömung war vergleichbar mit unserem Rhein, aber der Gegenwind war gigantisch.Wer aufhörte zu paddeln wurde unweigerlich wieder nach oben getrieben. So blieb uns nichts anderes übrig, als nochmals kräftig zu paddeln und uns auf den Rhein zu freuen.

                                                                                                              mai 

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