Techniktraining für Kanadier und Kajak auf dem Neckar (Bericht)

Wie im vergangenen Jahr konnten wir auch dieses Mal trotz ungünstiger Wasserstände ein Techniktraining für Anfänger und Fortgeschrittene anbieten.
Da die kleinen Flüsse unter Wassermangel litten mussten wir auf den Neckar ausweichen, der unter der Autobahnbrücke bei Feudenheim einen kleinen Schwall bereitstellte. Außerdem gibt es dort noch den Kraftwerkskanal, an dessen Mündung sich schöne unterschiedliche Strömungen bilden.
Ganz im Gegensatz zu dem wüsten Wetter, das angesagt war hatten wir einen sonnigen und warmen Sonntag. Von den insgesamt 16 angemeldeten Teilnehmern kamen dann auch 10 zum Treffpunkt in unserem Bootshaus. Sie kamen hauptsächlich von der MKG, aber auch vom KCM und WSC-Rheinsheim. Leider blieb nur eine Kanadiermannschaft übrig, der Rest saß im Kajak.
Wir hatten 3 Übungsleiter: Stefan Prause für Kanadier und Fortgeschrittene, Michael Walter für Fortgeschrittene im Kajak und Gerhard Maier für die Neueinsteiger. (Ja, 3 Frauen wagten sich erstmals in Einerkajaks).
Beim WSV-Feudenheim konnten wir das Bootshaus benutzen und unser Gepäck unterstellen, dann ging es auch schon los mit Theorie. Michael hatte einige Fragebogen vorbereitet und so wurde erst einmal abgefragt, was jede / jeder einzelne von Kajaktechnik wusste.

Dann ging es aufs Wasser. Die Fortgeschrittenen zogen gleich von dannen während wir Anfänger erst einmal richtiges Ein- und Aussteigen übten. Dann versuchten wir den Booten beizubringen, wie sie geradeaus fahren können. Ausdrücke wie ”gerade ziehen“, ”Rundschlag rechts oder links“ hallten übers Wasser, aber es zeigte sich dass die Boote ihren eigenen Willen hatten und schön im Kreis herumfahren wollten.
In der Zwischenzeit übten die anderen Teilnehmer schon im Schwall und fuhren von einem Kehrwasser ins andere.
Wir dagegen suchten uns ein ruhiges Wasser, legten die Paddel weg und warfen uns den Ball zu, den man dann immer mit ”Händepaddeln“ erreichen musste. Hier konnten wir spielerisch Gleichgewichtsübungen machen.
Die Mittagspause ließ uns allen Zeit zum regenerieren. Dann ging es aber wieder weiter mit Training. Das vorher schon begonnene Programm wurde wiederholt und weiter ausgebaut bis sich nach fast 2 Stunden Training die ersten Ermüdungserscheinungen zeigten. Wir beendeten unseren Kurs dann auch bald und waren uns einig, dass dieser Tag ein guter Tag für alle war und möglichst bald eine Fortsetzung erfahren sollte.

Übrigens: unsere 3 Neueinsteiger fuhren am Ende fast immer dahin wo sie wollten und konnten auch schon den Neckar im Strömungsbereich nach dem Kraftwerkskanal richtig überqueren.

4 Tage im Elsass statt auf der oberen Donau

Bedingt durch die starken Befahrungsbeschränkungen auf der oberen Donau war kaum jemand bereit, diese Gegend zu besuchen. Nach kurzer Diskussion wurde als neues Zielgebiet das Elsass ausgesucht. Auf dem bei Paddlern wohlbekannten Campingplatz in Rhinau trafen dann auch im Laufe der Tage insgesamt 31 Teilnehmer von MKG, KCM und WSC-Rheintreue Rheinsheim ein. Wir hatten eine riesige Wiese zur Verfügung, auf der sich die Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte fast verloren. Abends konnten wir mehrere Gewitter in der Umgebung beobachten, bekamen allerdings selbst so gut wie nichts vom Regen ab.
Am Samstag war dann nach der obligatorischen Fahrtenbesprechung um 9:30 Uhr der Entschluss klar, die erste Tour geht auf den Taubergießen. Dann wurden Boote umgeladen, denn wir wollten mit möglichst wenigen Fahrzeugen unterwegs sein. Rückholautos wurden ans Ziel gestellt, der Haupttross fuhr gleich zum Einsatzpunkt am Leopoldskanal. Nicht für alle waren diese Manöver durchschaubar, und manche Fragen zum „Verstellen“ mussten mehrmals beantwortet werden.
Die Fahrt durch den Taubergießen und weiter auf der Elz war ein echtes Erlebnis. Blauer Himmel, weiches Licht und ein Vogelkonzert, das seinesgleichen sucht, waren die Rahmenbedingungen für eine unbeschwerte und gemütliche Wanderfahrt ohne Eile und Hetze.

Die Brückendurchfahrten mit mehr oder weniger starken Schwällen brachten eine sportliche und für manchen auch etwas nasse Note in die Fahrt. Am Ziel in Wittenweier bedauerten alle, dass die Fahrt schon zu Ende war.
Am Abend war Zusammensitzen angesagt. Die Erlebnisse des Tages wurden besprochen, neue Pläne geschmiedet und der starke Wind, der längs über den Platz blies, verwünscht.
Am nächsten Tag, nach dem Frühstück mit frischen Baguettes, war die gleiche Prozedur wie immer angesagt. Fahrtenbesprechung, Boote umladen, Autos verstellen zum Start – und Zielort, erklären, warum so und nicht anders, dann einsetzen und die Fahrt genießen. Das Gewässer des Sonntags hieß Ill. Wir fuhren von Illhäusern los und bogen schon bald in den rechten Arm ein, der lange Zeit durch den Wald führt.

Wieder einmal hatten wir eine schöne Fahrt bei idealem Wetter. Die Ill fließt fast immer mit angenehmer leichter Strömung, so dass die 21 km bis Ebersmünster auch für die „Einsteiger“ nicht zu viel waren. Eine Herausforderung der besonderen Art war dann die Bootsverladung im Verkehr, denn außer unseren Booten lagen noch die Boote von 3 anderen Gruppen auf den Gehwegen verstreut herum.

Abends saßen fast alle…… nein, nicht auf dem Platz, sondern beim Flammenkuchen essen in der Kneipe des Platzbesitzers. So nach und nach wurden alle 5 Varianten der Flammenkuchen verspeist und mit Elsässer Wein hinuntergespült.
Am Montag stand wieder einmal ein deutsches Gewässer auf dem Programm, der Ottenheimer Mühlbach. Wieder die gleiche Prozedur wie immer, dann wurden die Boote in Ottenheim eingesetzt.

Auch an diesem Tag hatten wir gutes Wetter, auch der Wasserstand war, wie in den vergangenen Tagen, in Ordnung. Es gab ein paar Umtragestellen und in den Bereichen wo sich der Mühlbach ausbreiten konnte auch sehr flache Stellen, wo man schnell im Schlamm hängenbleiben konnte.

Als zusätzliche Herausforderung gab es dann noch ein paar Schwäne, die mit unserer Fahrtenplanung nicht ganz einverstanden waren und uns die Durchfahrt verwehren wollten. Aber angesichts der großen Anzahl von bunten Booten blieb es dann doch nur bei einigen Scheinangriffen.
Auch diese Tour war herrlich, und das Ziel in Goldscheuer bald erreicht. Hier zeigte sich, dass die „Zweierboote“ manchmal doch zu schnell waren, denn fast alle Paddler mit Ortskenntnis waren mit der ersten Gruppe verschwunden und die langsameren der zweiten Gruppe zerbrachen sich manchmal schon den Kopf, welche Abzweigung zu nehmen sei.
Am Abend war dann wieder Zusammensitzen im Wind angesagt und Hannelore servierte anlässlich ihres Geburtstags eine leckere Bowle.

Für den letzten Tag der Tour war eine kurze Fahrt geplant, damit jeder noch zur rechten Zeit nach Hause fahren konnte. Auf dem Programm stand das Brunnwasser von Rhinau nach Gerstheim. Während die Autofahrer die Autos nch Gerstheim brachten konnten wir einem Kanuverleiher zusehen, wie er seine „Gäste“ auf die Fahrt vorbereitete, außerdem beobachteten wir, wie mehrere junge Männer auf der anderen Flussseite ungeniert über die Zäune und Türen eines Hauses stiegen, wobei einer von ihnen immer die Straße beobachtete. Nachdem wir 2 Anwohner informierten und sie sich nicht weiters darum kümmerten, verloren auch wir das Interesse daran und beobachteten wieder die „Kanutouristen“. Sie starteten vor uns, aber bald trafen wir sie wieder. Einige konnten wohl mit Kanadiern umgehen, aber andere steckten ständig im Ufer oder in den Bäumen, die sehr dicht über das Wasser hingen und zum Slalom fahren aufforderten. Für einige der Leihbootfahrer war hier wirklich „Abenteuer pur“ angesagt. Ob es vernünftig ist, Anfänger auf so einen verwachsenen Bach zu setzen, sei dahingestellt.

Für uns waren diese Hindernisse keine Probleme, sondern erhöhten den Spaßfaktor der Fahrt. Nicht wenige der inzwischen geschrumpften Gruppe waren der Meinung, dass die Fahrt auf dem Brunnwasser die schönste und abwechslungsrechste Tour der vergangenen Tage war. Aber da kann man sicher darüber streiten, Tatsache ist, dass wir 4 wunderschöne Touren fuhren und herrliche Tage im Elsass erleben konnten.

Da wir relativ früh im Jahr unterwegs waren trugen die Bäume noch frisches, junges Grün in allen Schattierungen und die Vögel waren aktiv wie selten.
Ob das Urteil auf der Donau auch so ausgefallen wäre?

BKV-Fahrt nach Venedig

Der BKV-Wanderwart Klaus Dähmlow hatte zur 1. Verbandsfahrt des Jahres 2007 nach Venedig eingeladen und nicht wenige waren gespannt auf die Resonanz und die tatsächliche Beteiligung.

Um es kurz zu machen, es waren fast 120 Teilnehmer aus 17 Vereinen welche die weite Strecke in Angriff nahmen und am Wochenende vom 31.3. zum 1.4. auf dem Gelände des Campingplatzes ”Miramare“ bei Punta Sabbioni, gegenüber der Stadt Venedig, eintrafen. Wir von der MKG waren zwar nicht die größte Gruppe (6 Teilnehmer: Gabi Brauch und Dieter Gerbich, Helga, Gerd und Gerhard Maier und Paul Engster), aber wir waren die ersten auf dem Platz. Alle kamen frohgelaunt, manche hatten auch viel zu erzählen, da sie unterwegs in den Dolomiten noch einmal einen Wintereinbruch erleben durften.

Das Wetter war am Mittelmeer recht gut, ab und zu blies es recht kräftig, es regnete auch mal ganz kurz aber meistens war es recht erträglich. In der 2. Wochenhälfte verzichteten wir sogar auf die Paddeljacken bei unseren Touren.

Obwohl der Campingplatz direkt an der Uferstraße lag, war jedoch leider wegen Bauarbeiten für das ”Mose“-Projekt zur Rettung von Venedig kein direkter Zugang zum Meer möglich. Das bedeutete, am Bauzaun entlang nach rechts zur Bootsanlegestelle marschieren oder nach links in Richtung offenes Meer. Schließlich landete man bei Leuchtturmbesichtigung, Strandspaziergang und Muschelsuchen. Bereits am Abend wurde heftig darüber diskutiert, ob der Einstieg mit den Booten besser am Leuchtturm oder beim Bootsanlegesteg für die Linienschiffe zu bewältigen wäre und ob man die Boote mit den Autos zum Einstieg transportieren oder lieber mit einzelnen Bootswägelchen die jeweils gut 1 km lange Strecke zurücklegen sollte. Hierbei spielte natürlich auch die Frage nach Parkmöglichkeiten für die Vielzahl der Autos und die Möglichkeit, dass die Fahrzeuge vielleicht aufgebrochen werden könnten, eine Rolle. Die Auflösung des Problems brachte dann am nächsten Morgen die künftig täglich um 9.30 Uhr stattfindende Besprechung unter der flatternden BKV-Fahne, geleitet von BKV-Wanderwart Klaus Dähmlow.

Man wurde sich einig, dass man wohl bei den Bootsanlegestellen besser die Boote zu Wasser lassen konnte. Der Bootstransport wurde den Teilnehmern überlassen, die meisten wählten jedoch das Befördern mit den Bootswagen, worauf oftmals zwei Boote aufeinander gestapelt transportiert wurden. Bei den Besprechungen wurden jeweils 5 Gruppen mit den Gruppenleitern Paul Engster, Bruno Nicke, Christoph Straub, Jürgen Brand und Gerhard Maier gebildet, die unterschiedliche Tagesziele ansteuerten. Die Gruppenleiter waren ausgerüstet mit GPS und in Folie eingeschweißten Karten von den jeweiligen Besichtigungszielen mit den entsprechenden Seewegen. Fortan konnte sich jeder Teilnehmer täglich aufs Neue für eine Gruppe und die entsprechende Tagestour entscheiden.

Im Laufe der nächsten Tage wurden von den einzelnen Gruppen Venedig, Murano, Burano, Lido, Kanal v. Cavallino, San Michele und Torcello angefahren und besichtigt. Venedig mit seinen vielen Brücken, Kanälen, Gondeln und Sehenswürdigkeiten brachte nicht nur die Kinder und Jugendlichen zum Staunen. Auch für die Erwachsenen war es ein bisher unvorstellbares Erlebnis, dass alles, was wir von unseren Städten her kennen in Venedig ganz selbstverständlich auf dem Wasserweg erledigt werden muss. Hier begegneten uns nicht nur Gondeln, Wassertaxis und Linienschiffe (Vaporettos), sondern selbst Gerüstbauer, Polizei, Notarzt, Feuerwehr, DHL und Bofrost per Schiff. Selbst die polizeiliche Radarkontrolle fand auf den Wasserwegen statt. Da hatten wir jedoch mit unseren Booten keinerlei Schwierigkeiten. Weitere Highlights waren zweifelsohne auch die Friedhofsinsel St. Michele mit ihren wohl zig-tausenden, verschiedenartig angelegten Grabstätten und das stille Burano, das mit seinen bonbonfarbenen Häusern auch als Miniatur-Venedig bezeichnet wird. Ein Einkaufsbummel während der Rast in Murano, der Glasbläser-Insel, war ebenso ein einmaliges Erlebnis. Hier konnten auch Glasbläser bei der Herstellung ihrer filigranen Kunstgegenstände bestaunt werden.

Mit meiner Gruppe mit 10 – 13 Teilnehmern führte ich natürlich auch an allen 6 Tagen ausgedehnte Paddeltouren durch, nur der Mittwoch blieb als Ruhetag den Einzelnen zur Erkundung der Umgebung vorbehalten. So fuhren wir zuerst nach Lido und übten Kanal fahren in den dortigen ruhigen Kanälen, bevor wir zur Umrundung der beiden Inseln Lazzaro und Servola starteten. Die Überfahrt über das offene Wasser mit einem permanenten Boot- und Schiffsverkehr war letztendlich nicht so problematisch wie ich mir es vorher vorgestellt hatte. Waren die gekennzeichneten Schifffahrtswege zu queren, so sammelten wir uns am Rande, warteten, bis kein Boot in unmittelbarer Nähe war und starteten durch. Kam tatsächlich mal ein Boot in die Nähe, so regelte der Bootsführer sofort den Motor herunter und wich nach Möglichkeit aus. So viel Rücksichtsnahme von Motorbootfahrern bis hin zu den großen ”Wasseromnibussen“ hatte keiner von uns erwartet. Den Venezianern gebührt ein großes Kompliment für ihre Fahrweise.

Am 2. Tag fuhren wir zur Insel Burano, durchquerten und umrundeten sie und fuhren weiter nach Torcello, wo wir die uralte Basilika aus dem 9. Jahrhundert besichtigten.

Der 3. Tag führte uns dann endlich nach Venedig. Wir überquerten wie gewohnt die Ein- und Ausfahrtsstrecke zum Mittelmeer um dann den Giudecca-Kanal bis fast zum Hafen entlang zu fahren.


Blick in eine Bootswerft

Dort fuhren wir in den letztmöglichen Kanal hinein um Venedig von seiner anderen Seite kennen zu lernen. Die Rückseiten der Häuser sehen nicht sehr einladend aus und aus vielen Rohren fließen Flüssigkeiten ins Wasser, von den wir gar nicht wissen wollten, was es für welche sind. Das Kanal fahren ist eine lustige Angelegenheit. Man muss auf Ampeln und Verkehrszeichen achten, vor den Einmündungen vorsichtig nachsehen, ob nicht evtl. ein schnelles Boot oder ein Lastkahn kommt, und wenn ja, dann schnell an die nächste Wand flüchten, denn manche Kanäle sind so eng, dass sie zu Einbahnkanälen erklärt werden mussten.

Nachdem wir einen weiten Bogen durch die Stadt gefahren hatten, fuhren wir hinaus auf den Canál Grande. Hier war natürlich richtig Betrieb, es fuhren die Wassertaxis, die Vaporettos, die Müllabfuhr, Handwerker, Obstverkäufer, kurzum, alles was bei uns auf der Straße zu sehen ist, gibt es hier auf dem Wasser. Natürlich mussten wir unter der Rialto-Brücke durchfahren und fotografieren, leider wollten das auch viele Gondolieri und andere Boote.

Hier war es mal für kurze Zeit sehr eng, das legte sich aber bald wieder. Nachdem wir den Canál Grande weiter abwärts gefahren waren, tauchten wir wieder in die kleinen Kanäle des Stadtteils San Marco ein. Nach einiger Zeit kamen wir dann wieder, dank des guten Kartenmaterials das uns bereitgestellt wurde, ins offene Wasser des Canale Giudecca. Besonders beeindruckend war natürlich die Vorbeifahrt am Markusplatz und dem Dogenpalast.

Hier begegnete uns auch ein Ozeanriese, ein riesiges Passagierschiff, das in den Hafen von Venedig gelotst wurde. Die Überfahrt war für uns inzwischen schon Routine geworden, nur die Gegenströmung des ablaufenden Wassers bei Ebbe machte uns manchmal zu schaffen.

Die Kultur kam natürlich auch nicht zu kurz. Was bei den einzelnen Tagestouren nicht oder nicht ausführlich genug besichtigt wurde, konnte am Ruhetag nachgeholt werden. Hier bestand die Möglichkeit per Linienschiff ausgiebige Besichtigungstouren zu machen, einfach nur zu bummeln oder einzukaufen. Aber nicht nur die Besichtigungen waren für die meisten Teilnehmer etwas Neues, sondern auch das tägliche Paddeln im klaren Salzwasser, gegen oder mit den Gezeiten, in abgesteckten Schifffahrtsstraßen und in Flachwasserbereichen. Das Paddeln vor Venedig wurde, bedingt durch den regen Schiffsverkehr in der Schifffahrtsstraße, teilweise fast zur Wildwassertour. Auch kamen die einen oder anderen zu einer vorher ungewollten Wattwanderung, weil das Abkürzen über die Lagune, aufgrund des abfließenden oder noch nicht zurückgekehrten Wassers auf einmal nicht mehr reichte und die Boote auf Grund aufsaßen, und das scheinbar mitten im Meer. Hierbei konnten natürlich eine Vielzahl von Krebsen, Muscheln und vereinzelt auch Quallen aus nächster Nähe beobachtet werden, was natürlich insbesondere für die Kinder ein unvergessenes Erlebnis bleiben wird.

In der 2. Wochenhälfte fuhren wir noch nach Murano, wo wir u.a. auch in einer Glasbläserei zusehen konnten

und danach zur Friedhofsinsel San Michele, auf der viele berühmte Menschen beerdigt sind.

Ein weiterer Ausflug führte uns durch den Treporti.Kanal bis in die Nähe von Cavallino, eine Tour, die wir ein paar Tage später noch einmal unternahmen. Hier sahen wir auch mehrere Ruderer, die in für uns ungewohnter Art trainierten.

Die Umrundung der Gemüseinsel San Erasmo kombinierten wir mit einer Umrundung der Klosterinsel San Francesco und konnten dabei die Rückfahrt bei ablaufendem Wasser mit der Strömung genießen.
Damit waren wir 6 Tage auf dem Wasser der Lagune unterwegs und bedauerten, dass die Woche viel zu schnell vergangen war

Was bleibt, sind die unvergesslichen Erinnerungen und Eindrücke, auch an die gemeinsamen Abende im einen oder anderen Vorzelt, die so vielfältig waren, wie sie eine Wanderfahrt im herkömmlichen Sinne nur selten bieten kann. Aber die nächste BKV-Fahrt kommt bestimmt und dann heißt es wieder ”Schee, dass Du au wieder dabei bisch !“

Sabine Brand / Gerhard Maier

Gemeinsames Anpaddeln der Mannheimer Kanuten

Es war wie in jedem Jahr, pünktlich zum Treffpunkt in Wieblingen kam die Sonne heraus und begrüßte die vielen Paddler aus Mannheim und Umgebung.

Viele der über 60 Teilnehmer waren schon früh am Startplatz in Wieblingen um sich mit den anderen Ankömmlingen zu unterhalten. Man hatte sich viel zu erzählen, denn über Winter trifft man sich doch nicht so oft wie während der Saison. Pünktlich um 11:00 Uhr begrüßte der Kreiswanderwart Gerhard Maier die Teilnehmer und entließ sie nach dem obligatorischen 3-fachen AHOI auf den Neckar.
Der Wasserstand war recht gut und die Strömung flott. So kamen alle recht munter beim WSV-Feudenheim an, dessen Küchenmannschft uns dieses Mal mit selbstgemachtem Saumagen überraschte. Der war so gut, dass es nicht lange dauerte, bis es keinen mehr gab. Natürlich konnten wir im Freien in der Sonne sitzen und manche zögerten die Abfahrt lange hinaus.

Das gerade Stück des Neckars bis zur MKG ist natürlich lange nicht so schön wie der erste Teil der Fahrt, aber fast alle nahmen diese Fahrt auf sich. Den Grund dafür nannte einer der altgedienten Teilnehmer: bei der MKG gibt es immer so viele und gute Kuchen, da muss man einfach hin.
Noch lange blieben die meisten sitzen, das Kuchenbuffet der MKG-Frauen war auch zu verlockend. Natürlich gab es auch herzhaftere Sachen wie Hausmacher Wurstbrot und Bier oder Wein statt Kaffee, aber das rundete das Anpaddeln 2007 nur noch besser ab.
Die Saison war eröffnet, ab sofort wird wieder verstärkt gepaddelt.

Sicherheitsseminar des BKV-Kreis Mannheim bei der MKG

25 Teilnehmer fanden sich am Samstag-Vormittag im Bootshaus der MKG zum Sicherheitsseminar ein.
Marco Szelk, der Wanderwart des WSC-Ketsch, hatte sich schon lange mit diesem Thema beschäftigt, da auch ihm immer wieder auffiel, dass selbst altgediente Paddler manchmal sehr nachlässig bei der Bootsverladung vorgehen.
In unterhaltsamer Form brachte er uns die gesetzlichen Bestimmungen näher, erklärte auch, warum die Bestimmungen so sind und lud immer wieder zur Diskussion ein. Dies wurde dann auch reichlich genutzt und so konnten alle Teilnehmer ihre bisherigen Erfahrungen weitergeben.
Anschließend ging es dann zur Praxis über. Im Freien wurden Boote auf Autos geladen, es wurden verschiedene Techniken angewendet und am Objekt gezeigt, was immer wieder falsch gemacht wird und wie es besser möglich ist.
Um die Mittagszeit war das Seminar beendet, alle hatten etwas dazugelernt und wenden die neuen Erkenntnisse hoffentlich in Zukunft auch an.

BKV-Tag in Singen am Hohentwiel

Badische Kanuten zu Gast in Singen

Am Samstag, den 03.03.07 fand der ordentliche Verbandstag des Badischen Kanu-Verbandes (BKV) statt. Ausrichter war in diesem Jahr der Kanu-Club Singen, der allerdings nicht in sein Bootshaus in Iznang am Bodensee einladen konnte, da dieses derzeit aufwändig um- und ausgebaut wird. Tagungsort war die im Singener Stadtzentrum gelegene Zunftscheuer des Narrenvereins „Poppele-Zunft“.
Entsprechend bunt war das Ambiente, denn der Raum war mit hunderten, in der alemannischen Fasnacht traditionell verwendeten Stoffstreifen geschmückt. Bunt gemischt war auch die Gruppe der Tagungsteilnehmer. Obwohl der Veranstaltungsort am südlichsten Ende des Verbandsgebietes lag, scheuten auch Delegierte aus den nördlichen Kanu-Hochburgen Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg und Wertheim nicht die weite Anfahrt und so nahmen 70 Vertreter aus 31 Vereinen am Verbandstag teil. Sie repräsentierten ungefähr zwei Drittel der insgesamt 8000 in Baden organisierten Kanusportler.
Nachdem BKV-Präsident Hajo Popken die Veranstaltungen offiziell eröffnet hatte, sprach Alfred Klaiber als Leiter des Fachbereiches Kultur, Schule und Sport der Stadt Singen und gleichzeitig als Vertreter des Präsidiums des Badischen Sportbundes Freiburg Grußworte und wünschte der Tagung einen erfolgreichen Verlauf. Hajo Popken verlas im Anschluss seinen Bericht über das vergangene Geschäftsjahr, der allerdings zu keinen weiteren Diskussionen Anlass gab. Daher konnte er zügig zu den vorgesehenen Ehrungen schreiten.
Hans Wein und Berthold Keller erhielten für ihr Engagement beim BKV ein Buchpräsent und Godomar Mantei (WSC Heidelberg) für sein langjähriges Wirken im Verein und im Kanusportkreis Heidelberg die bronzene Ehrennadel des BKV. Wandersportwart Klaus Dähmlow gab die Gewinner der BKV-Vereinswertung im Rahmen des Wanderfahrerwettbewerbes bekannt. Die Vertreter der PG Kehl (Platz 2) und des KSR Südwest (Platz 3) konnten einen Gutschein für Kanuausrüstung mitnehmen. Das Präsent für den KC Rheinau, der auch in diesem Jahr wieder den ersten Platz belegte, konnte mangels Anwesenheit eines Vertreters, nicht übergeben werden. Danach ehrte Klaus Dähmlow die 15 erfolgreichsten Wanderfahrer des Verbandes mit den jeweiligen Wanderfahrerauszeichnungen.
Dazu ist zu bemerken, dass von der MKG Gabriele Brauch mit Gold 5, Paul Engster mit Gold 10 und Richard Wartenberg mit dem Globusabzeichen geehrt wurden.


Bei dem diesjährigen Verbandstag standen auch Neuwahlen an. Die Versammlung bestimmte Erich Manz als Wahlleiter, der souverän moderierte und, nachdem einstimmig auf geheime Wahlen verzichtet wurde, zügig über die zur Wahl stehenden Kandidaten per Handzeichen abstimmen ließ. Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die alte Verbandsführung auch die Neue ist. Alle Kandidaten, darunter Präsident Hajo Popken, Vizepräsident Rainer Hildenbrand und Schatzmeister Dieter Röttinger wurden wieder gewählt.
Nur drei personelle Änderungen sind zu vermelden. Datenverwalter Berthold Keller, Marathon-Beauftragte Margot Oehm und Pressewart Hans Wein können ihre Aufgaben aus gesundheitlichen Gründen nicht fortsetzen. Die Daten werden künftig von Präsident Popken verwaltet und für die Pressearbeit, die im Wesentlichen das Herausbringen der Verbandszeitschrift beinhaltet, wird noch ein Nachfolger gesucht, der Hans Wein, welcher seine Tätigkeit kommissarisch fortsetzt, baldmöglichst ablösen kann. Ein neuer Beauftragter für Kanu-Marathon wird bei Bedarf ernannt.
Unter dem Punkt Verschiedenes wurden aktuelle kanusportliche Themen behandelt und über anstehende Termine informiert, wobei eine Veranstaltung in diesem Jahr von herausragender Bedeutung zu werden scheint. Am 16./17.06.07 ist ein Wassersportevent im Rahmen der 400-Jahrfeier der Stadt Mannheim von ungekanntem Ausmaß geplant. Der Neckar wird sich im Stadtgebiet für ca. 60.000 Zuschauer in eine außergewöhnliche Spiel-, Freizeit- und Kulturfläche verwandeln. Die badischen Kanusportler werden mit Schnupperfahrten, Stadtteilwettbewerben, Drachenbootrennen, Freestyle-Show, Polo-Turnier, Lichterfahrt, uvm. einen wesentlichen Teil dazu beitragen. Mit der Festlegung des Verbandstages am 08.03.08 in Kehl schloss Hajo Popken die Veranstaltung und bedankte sich beim Vorsitzenden des KC Singen Harald Dietrichkeit und seiner Küchenmannschaft für die hervorragende Bewirtung.

Michael Walter

Heringsessen 2007

Über 50 MKG-Und KCM-Mitglieder trafen
sich schon lange vor 20:11 Uhr in unserem Bootshaus um der vergangenen
Fastnacht ADE zu sagen. Das ganze Bootshaus roch verführerisch nach
saueren Heringen, die auch in mehreren Varianten mit oder ohne Soße
angerichtet auf den Verzehr warteten. Die Eröffnungsrede des Vorstands ging bereits in starken Essgeräuschen unter, so stark war die Sehnsucht nach dem glitschigen Abendessen.

Wie üblich hatte unser Küchenteam wieder hervorragende Arbeit geleistet, so dass mancher doch mehr als ursprünglich geplant vertilgte.
Nachdem alle gesättigt waren kam der ernste Teil des Abends. Die Trauergemeinde zog nach draußen vor das Bootshaus um der Trauerrede unserer Predigerin Helga zu lauschen.

Nachdem sie uns mit einfühlsamen Worten versuchte den Abschied von der Fastnacht leichter zu machen wurde die Fastnacht in Form einer Puppe vor dem Bootshaus verbrannt.

Aber wie sagte unsere Predigerin? Trauert nicht zu lange, ich weiß, sie wird wieder kommen.
Danach saßen wir erleichtert noch lange beisammen und es dauerte nicht lange, da hörte man schon wieder Paddellatein im Raum.

Kenterkurs im Herschelbad

Und wie in jedem Jahr sind einige Aktive der MKG mit von der Partie. Auch in diesem Jahr sind an jedem Samstag einige MKGler als Helfer und als Trainierer dabei. Der Name "Kenterkurs" ist vielleicht etwas verwirrend, denn eigentlich muss man kentern gar nicht lernen, das geht meistens ganz von selbst. Aber, auch hier kann man noch einiges lernen. Wichtig ist es, bei einer Kenterung ruhig zu bleiben und nicht gleich in Panik zu verfallen. Hier ist das Hallenbad mit seinem klaren und warmen Wasser natürlich ideal geeignet um einem "Kenteranfänger" die Angst vor der Kenterung zu nehmen. Hier kann man dann auch üben wie man die Spritzdecke unter Wasser öffnet und die meisten, die vorher Angst hatten merken plötzlich, dass eigentlich alles ganz leicht geht, wenn man die Ruhe behält.
Der nächste Übungsinhalt ist dann natürlich das Erlernen der Eskimorolle, mit der man das gekenterte Boot mit einem Paddelschlag wieder nach oben bringt. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die hier geübt werden können. Die meisten lernen es dann auch recht bald und fühlen sich in Zukunft sicherer im Boot.
Der diesjährige Kenterkurs geht noch bis zum 10.März und ist, wie man sieht, für Groß und Klein geeignet.